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Der Stern faßte die Gemütslage der Nation dieser Tage in einem Witz zusammen, der es verdient, zitiert zu werden: Schröder ruft nach der Wahl seine Mutter an und sagt ihr, er bleibe weiter Bundeskanzler. Darauf sie: "Und was heißt das?" - "Mutti, ich behalte die Dienstwohnung, den großen Audi, und auch eine Motor-yacht kann ich mir nach der nächsten Diätenerhöhung bald leisten." Darauf die Mutter: "Ist ja toll, Gerhard. Paß aber bloß auf, daß die Sozis dir das nicht alles wieder wegnehmen!"
An wen mag die fiktive "Mutti" da wohl gedacht haben? An Schröders Sparkommissar Hans Eichel doch wohl nicht. Der nimmt es ja - bislang zumindest - lieber von den "Besserverdienenden", den Mittelständlern, ganz behutsam vielleicht auch der Großindustrie (also der klassischen Wählerklientel bürgerlich-liberaler Parteien) oder von Sozial- und Arbeitslosenhilfeempfängern (die wählen eh nicht SPD, sondern links- oder rechtsradikal oder gar nicht). Aber aufgepaßt: Bei dem Chaos, das die Regierung inzwischen anrichtet, ist mit dem Schlimmsten zu rechnen: sogar damit, das die Sozis dem eigenen "Ober-Sozi" etwas wegnehmen. H.J. |
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