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Deutsche Kriegsgefangene

 
     
 
Ein "Mahnmal für den Frieden" ist am 22. November in der ehemaligen Kaserne an der Frankfurter Nuhnenstraße eingeweiht worden. Das Kunstwerk soll an die aus dem Osten heimkehrenden deutschen Kriegsgefangenen erinnern. Von 1945 bis 1950, in dieser Zeit bestanden die großen Lager in Frankfurt/Oder, kamen rund 1,9 Millionen Kriegsgefangene und Zivilinternierte aus der damaligen Sowjetunion hier an. An der Feierstunde nahmen Landeswissenschaftsminister Steffen Reiche (SPD), Frankfurts Bürgermeister Detlef-Heino Ewert sowie rund 400 Heimkehrer, Angehörige und Gäste teil.

Der Präsident des Verbandes der Heimkehrer, Werner Kießling, betonte, daß sich der Verband von Anfang an für die Versöhnung der Völker eingesetzt habe. "Als sichtbarstes Zeichen unseres Versöhnungswillens" begrüßte er den Präsidenten der Liga für deutsch-russische Freundschaft, Andreij Rumjanzew. Beide Verbände organisieren gemeinsame Jugend- und Veteranentreffen unter dem Motto: "Festigen wir den Frieden."

Kritik übte der Präsident an der umstrittenen "Wehrmachtsausstellung
". "Kein Land der Welt, auch nicht nach einem Regierungsumbruch, hat nach einem Krieg je seine eigenen Soldaten so verunglimpft wie hier bei uns." Ausdrücklich bezog er in sein Gedenken auch die mehr als zwei Millionen sowjetrussischen Kriegsgefangenen ein, die in deutschen Lagern umgekommen sind. "Ihnen hatte Stalin durch Gesetz den Tod angekündigt. Und dennoch gibt es in Rußland keine Ausstellung ähnlicher Art, die die Rote Armee so herabwürdigt, wie dies in Deutschland geschehen darf."

Minister Steffen Reiche würdigte das Engagement des Verbandes für die Versöhnung, er verteidigte aber die Wehrmachtsausstellung. "Es geht nicht darum, die Biographien aller Soldaten, die in der Wehrmacht waren, zu entwerten", so der Minister. Es habe ja in der Wehrmacht auch andere Strömungen gegeben , als Beispiel gab er die Attentäter vom 20. Juli 1944 an. "Es geht um die Verbrechen der Verbrecher, die sind viel zu wenig bekannt, fast so unbekannt wie das harte Schicksal der Heimkehrer." Bei der Wehrmachtsausstellung werden, so der Minister offenbar irrtümlich, "nach meinem Wissen nur Original-Fotos und Original-Zitate verwandt". Die Ausstellung könne vielleicht ihre "Endetappe" im brandenburgischen Wünsdorf finden, wo nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges umfangreiche Kontingente sowjetischer Besatzungstruppen stationiert waren.

Trotz russischer Krise habe auch die Liga für das Denkmal gespendet, sagte Rumjanzew. "Wir Russen zollen den Heimkehrern und ihrer Generation Respekt. Sie haben aus Ruinen Wohlstand und Demokratie aufgebaut."

 

 
     
     
 
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