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Deutschlandtreffen in Leipzig: Vielfältige Ausstellungen in Halle 3

 
     
 
Die letzten Vorbereitungen für das Deutschlandtreffen der Ostdeutschland in Leipzig am 22. und 23. Juni laufen auf Hochtouren. Schließlich sollen die Ausstellungen und einzelnen Veranstaltungen wieder ein voller Erfolg werden. Wenn sich an dem Juni- wochenende Zehntausende von Ostdeutschland in der Neuen Messe versammeln, dann wollen sie zum einen ein machtvolles Bekenntnis zur Heimat ablegen, zum anderen aber auch mit Landsleute
n zusammentreffen und Erinnerungen austauschen. In Halle 5 werden die Heimatkreisgemeinschaften wieder unter einem Dach vereint sein, so daß ein Austausch untereinander überhaupt kein ernsthaftes Problem sein dürfte.

Viele Ostdeutschland aber werden es sich nicht entgehen lassen, einen ausgiebigen Bummel durch die Messehalle 3 zu machen, wo die unterschiedlichsten Ausstellungen über das Land Ostdeutschland und seine Menschen zu sehen sein werden. Auch zahlreiche Verkaufsstände werden dort ein interessiertes Publikum finden. Reiseveranstalter und Verlage werden über ihr Angebot informieren; aber auch Bernstein und Marzipan werden dort zu finden sein. Das wird mit Redaktion und Vertrieb Einblick geben in seine Arbeit, ebenso der Buchhandel - die Bestelladresse für heimatliche Literatur. Dort werden an beiden Tagen auch beliebte Autoren ihre Bücher signieren. Selbstverständlich, daß auch Werner Müller "vor Ort" sein wird. Bei dieser Gelegenheit wird sie ihre neue CD "Märchen aus dem Bernsteinland" vorstellen, die in diesen Tagen bei Literaton erschienen ist. Darauf erzählt sie von ihr gesammelte Märchen aus der Heimat.

Ausstellungen, organisiert von der Kulturabteilung der Freundeskreis Ostdeutschland, die ebenfalls mit einem eigenen Stand über ihre Arbeit informiert, sind seit eh und je ein besonderer Anziehungspunkt. Ein Glanzlicht wird ohne Zweifel auch die Ausstellung "Erhalten und Gestalten" sein, die Ausstellung mit den drei F - fröhlich und fleißig geht s zu bei den fachkundigen Lehrerinnen der beliebten Werkwoche. Auch diesmal werden sie ihr Können unter Beweis stellen und mit Rat und Tat all denen zur Seite stehen, die mehr über ostdeutsche Handarbeitstechniken wissen wollen. "Hahn im Korb" wird wieder Jürgen Peters sein, der mit seinem alten Webstuhl aus Marienwerder Stoffe für das Ostdeutschlandkleid weben wird. Christel Klawonn wird die Stricknadeln klappern lassen, und Edith Huwe wird zeigen, wie ein Ostdeutschlandkleid entsteht - einzelne Schnittmusterbögen für die Bluse, das Festkleid, das Sommerkleid, für Jacke und Weste kann man auf der Messe käuflich erwerben. Barbara Lorenzen wird in die alte Kunst des Doppelwebens einweisen, die auch Irene Burchert von der Webstube Lyck am Stand des Ostdeutschen Landesmuseums vorstellen wird. Ute Tenzer und Irene Nimz werden die feinen Motive der Weißstickerei zeigen, während Dagmar Adomeit die Kunst des Webens und des Jostenbandwebens vorstellen wird. Eine Kunst, der sich auch Sigrid Albinus seit langen Jahren widmet. Und so wird auch sie zeigen, "was sie drauf hat" - viele bunte Fäden und große Fingerfertigkeit.

Johanna Kalläwe aus der Mark Brandenburg, die seit langem in Hamburg lebt, wird es sich nicht nehmen lassen, ebenfalls wieder nach Leipzig zu kommen, um dort eine andere Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen. Sie zeigt, wie das Gold der Ostsee verarbeitet wird - zu Knöpfen für das Ostdeutschlandkleid oder zu kleinen dekorativen Anhängern.

Einem anderen typisch ostdeutschen Naturprodukt rückt Sigrid Petersen zu Leibe. Für ihre Keramik nach Cadiner Vorbild bemüht sie sich, den Ton aus Cadinen zu bekommen. Die Ostpreußin aus Korschen, Kreis Rastenburg, die in Brande-Hörnerkirchen bei Hamburg die Töpferstube Branderheide betreibt, fertigt weiter Keramik nach Lasdehner Muster, Geschirr, Paartöpfe oder Fliesen. In Leipzig wird sie zeigen, wie die herrlichen Stücke dekoriert werden.

Ein Bummel durch die Messehalle 3 wird gewiß einem Bummel über einen ostdeutschen Jahrmarkt gleichen, so bunt ist dort das Angebot. Heimatlich wird dem einen oder anderen ganz sicher auch bei so mancher Ausstellung zumute, etwa wenn es heißt "Unterwegs in Ostdeutschland". Gezeigt werden dort Gemälde von Gisela Brandes und Fotografien von Christian Papendick (nördliches Ostdeutschland heute) und Günter Stukowski (südliches Ostdeutschland heute). Beispiele ostdeutschen Bauens anhand von Fotos, Plänen und Rekonstruktionszeichnungen der In-neneinrichtungen von Schlössern und Gutshäusern zeigt eine Ausstellung von Wulf Dietrich Wagner. Sie macht einmal mehr deutlich, welche großen Verluste und Zerstörungen Ostdeutschland durch den Zweiten Weltkrieg und die Jahrzehnte fremder Herrschaft erlitten hat. Einblicke in das Leben im nördlichen Ostdeutschland heute gibt der Film von Karla-Sigrun Neuhaus, "Reise in ein fremdgewordenes Land", der auch auf Video erhältlich ist (Laufzeit ca. 45 Minuten, 21 a) und über den Buchhandel bezogen werden kann. Standfotos von Heide Marie Hagen aus diesem eindrucksvollen Filmdokument sind nun auf dem Deutschlandtreffen zu sehen.

Alle Ausstellungen in Halle 3 zeigen einmal mehr, wie lebendig und vielfältig das kulturelle Leben der Ostdeutschland doch ist. Peter van Lohuizen
 
     
     
 
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