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Die Wogen des Lebens

 
     
 
Alfred Sell erblickte am 31. August 1928 in Partheinen unweit des Frischen Haffs das Licht der Welt. Nach dem Besuch der Grundschule in Braunsberg und der Volksschule in Heiligenbeil trat er als kaufmännischer Lehrling in die ostdeutsche Maschinenfabrik Rudolf Wermke ein. Im Anschluß an die Lehrzeit wurde Alfred Sell im August 1944 als Luftwaffenhelfer nach Königsberg einberufen. Seine Feuertaufe erhielt er an einer Flak-Batterie in der Niederlausitz. In Dux im Sudetengebiet geriet er bei Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der er sich nach wenigen Tagen durch Flucht nach Sachsen entziehen konnte. Von den neuen Machthabern in der "Sowjetisch
Besetzten Zone" (SBZ) wurde er 1946 aus politischen Gründen in den Uran-Tagebauwerk geschickt. In Aue im Erzgebirge mußte er Zwangsarbeit leisten, bis er 1947 an Diphtherie erkrankte. Nach seiner Genesung entzog er sich weiteren Repressalien durch Flucht in den Westen.

In Bramsche in Niedersachsen fand er seine Eltern wieder. Er absolvierte eine zweite Ausbildung als Maschinenbauer und war über viele Jahre beruflich als Verkaufsleiter in einer Firma für Maschinen und Werkzeuge tätig. Auch privat fand er sein Glück. 1950 heiratete er seine aus Pommern stammende Frau, die ihm eine treue Begleiterin wurde. Aus der Ehe stammt eine Tochter.

Der freundschaftlichen Arbeit fühlte sich Alfred Sell frühzeitig verpflichtet. 1960 trat er in die Freundeskreis Ostdeutschland und in den BdV ein, in dem er viele Jahre den stellvertretenden Vorsitz der Kreisgruppe Osnabrück innehatte. 1985 übernahm er die Leitung der Kreisgruppe der Ost- und Westpreußen in Osna-brück. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Gruppe in einer Phase der Stagnation, die sich u. a. in einem stetigen Rückgang des Mitgliederbestandes ausdrückte. So galt es zunächst, die Arbeit innerhalb der Kreisgruppe neu zu organisieren und auf ein gemeinsames Ziel auszurichten. Mit seiner ruhigen und ausgeglichenen Art widmete sich Alfred Sell dieser Aufgabe mit Erfolg. Es gelang ihm, die negative Entwicklung bei den Mitgliederzahlen zu stoppen und jüngere Kräfte an die Gruppe zu binden. Hierzu trugen sicherlich auch die zahlreichen von ihm organisierten Veranstaltungen zur Kultur und Geschichte Ost- und Westpreußens bei. Als ein Höhepunkt des von Alfred Sell initiierten reichen Vereinslebens zählt sicherlich der Auftritt Alfred Dreggers als Hauptredner bei einer Veranstaltung der Osnabrükker Gruppe. Seit der Öffnung der Grenzen werden unter seiner Leitung auch regelmäßige Fahrten in das dreigeteilte Ostdeutschland unternommen. Daß heute ein reges und vertrauensvolles Miteinander das Verhältnis zwischen den Einheimischen und den Vertriebenen in Osnabrück prägt, ist auch ein Verdienst von Alfred Sell.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostdeutschland und seine Menschen verleiht die Freundeskreis Ostdeutschland Herrn Alfred Sell das

Goldene Ehrenzeichen
 
     
     
 
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