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Die Landesdelegiertenversammlung war, da auch Neuwahlen auf der Tagesordnung standen, sehr gut besucht.
Zu Beginn der Versammlung hatte der Landesvorsitzende Hans-Joa- chim Wolf gemeinsam mit den Delegierten an das verstorbene Mitglied Carl-Heinz Thews gedacht, der eine besonders herausragende Stellung in der Gemeinschaft der Berliner Ostdeutschland einnahm und dessen Ableben eine schmerzende Lücke hinterläßt.
In seinem Geschäftsbericht unterstrich der Landesvorsitzende Hans-Joachim Wolf die immense Wichtigkeit einer guten und reibungslos en Zusammenarbeit im Vorstand, um die vielfältigen Aufgaben zu lösen, die in der aktuellen Verbandsführung anstehen. Dabei stelle er auch sein Amt als Landesvorsitzender zur Disposition, da es für einen Verband zum Vorteil gereichen kann, wenn nach dem Motto, "neue Besen kehren gut" auch mal nach über einem Jahrzehnt personelle Änderungen erfolgen.
Ein Hauptteil des Geschäftsberichtes war eine Bestandsaufnahme der Kulturarbeit und die künftige Intensivierung. Es gibt hier zwei mögliche Schienen, die eine sind eigene Aktivitäten, die andere sind Gemeinschaftsaktivitäten und Federführung des Berliner Lan-desverbandes der Vertriebenen (BLV).
Seit dem Wegfall der Groß- veranstaltung "Tag der Heimat" in der Sömmering-Sporthalle in Charlottenburg vor einigen Jahren fehlt den Berliner Landsleuten ein Ziel des gemeinschaftlichen Zusammenhalts, zumindest einmal im Jahr mit der Kraft einer gemeinsamen Stimme.
Die nach dem Wegfall der Großveranstaltung folgenden "Tage der Heimat" im Schauspielhaus oder in der Komischen Oper waren nur einem kleineren, ausgewählten Teil von Landsleuten vorbehalten, und somit entfiel ein Anreiz zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung für die Sache der Heimatvertriebenen in der breiteren Öffentlichkeit in Berlin.
Die Freundeskreis Ostdeutschland () entrichtet jährlich hohe Beiträge an den BLV, und hier muß ein Weg gefunden werden, wie im Gegenzug dafür Unterstützung der Kulturarbeit für Ostdeutschland vom BLV geleistet werden kann.
Hierzu hat der Landesvorsitzende bereits Kontakt mit dem neuen Vorsitzenden des BLV, Rüdiger Jakesch, aufgenommen, und man war darüber einig, daß gemeinsame kulturelle Aktivitäten ganz oben anstehen sollten.
Die kulturelle Arbeit ist auch die einzige und wichtigste Möglichkeit, die Gruppen in das Gedächtnis der breiteren Öffentlichkeit zu rücken und sie mit der geleisteten Arbeit vertraut zu machen.
Ein aktuelles Beispiel ist, daß nach Schließung des Deutschlandhauses vor einigen Jahren die -Landesgruppe Berlin ein neues Domizil für ein voll ausgestattetes Ostdeutschlandzimmer zur Präsentation sucht und bis heute trotz der hohen Attraktivität des Muster-Zimmers keinen Erfolg hatte.
Im weiteren Verlauf des Berichtes hob der Vorsitzende Hans-Joachim Wolf wiederum die Bedeutung des Organs "Kreisbetreuer- versammlung" (regelmäßige Zusammenkunft der Kreisbetreuer der 32 aktiven Heimatkreisgruppen in Berlin) als die wichtigste Plattform der freundschaftlichen Arbeit in Berlin hervor und bedankte sich erneut für die außerordentlich gute Zusammenarbeit.
Bei den anschließenden Neuwahlen hat es dann doch wesentliche Veränderungen in der Zusammensetzung des neuen Landesvorstandes gegeben. Das Angebot von Hans-Joachim Wolf, nicht mehr zu kandidieren, wurde von den Delegierten nicht akzeptiert. Trotz dreier sehr geeigneter Vorschläge zum Amt des Landesvorsitzenden wurde Hans-Joachim Wolf letztlich mit einer großen Mehrheit (81 Prozent) wiedergewählt.
Seine drei Stellvertreter wurden Elfriede Fortange (Kreisbetreuerin des Heimatkreises Bartenstein), Marianne Becker (Vorsitzende der Frauengruppe) und Peter Dziengel (Kreisbetreuer des Heimatkreises Lyck), jeweils mit sehr großer Mehrheit.
Schatzmeister wurde Joseph Lirche, Schriftführerin und Geschäftsführerin Ursel Dronsek, und die drei Beisitzer sind Benno Boese (Kreisbetreuer des Heimatkreises Heilsberg), Herbert Brosch (Kreisbetreuer des Heimatkreises Rastenburg) und Willi Grewig (Kreisbetreuer des Heimatkreises Lötzen).
Um künftig die Geschäftsstelle mit einem PC zu bestücken und die Arbeit effektiver zu machen, wurde eine junge Dame namens Sabine Moron 2. Schriftführerin.
Am Schluß der Versammlung drückte der alte und neue Vorsitzende Hans-Joachim Wolf seine Hoffnung aus, daß der neue Landesvorstand ein vertrauensvoll zusammenarbeitendes effektives und gutes Team ist.
Er führte weiterhin aus, daß die Fortführung der Ziele dieser Gemeinschaft, die Belange der Heimatvertriebenen, insbesondere die der Ostdeutschland zu vertreten und anzumahnen, die Erinnerung an die Heimat Ostdeutschland wachzuhalten und eine ordentliche Arbeit für den Erhalt des ostdeutschen Kulturgutes zu leisten, das oberste Anliegen sein muß, insbesondere in der immer schwieriger werdenden Zukunft. L. B. |
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