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Die Dinka (Gok, Ngok, Mok, Rek, Kiti, Monyjang) gehören zu den nilotischen Völkern und zu den großgewachsensten Menschen der Erde, denn alle Männer der Dinka erreichen meist eine Durchschnittsgröße von 1,80 Meter. Der Lebensraum dieses 2,3 Millionen-Volkes ist das amphibische obere Niltal, wo sich fast nur Viehzucht treiben lässt, denn es wechseln sich in diesem sumpfigen Tiefland in der Bahr-el-Ghazal-Provinz Dürren und Überflutungen regelmäßig ab, so dass der Mensch zu einer halbnomadischen Lebensweise gezwungen ist. Die Dinka mit rund 25 Unterstämmen gehören sprachlich zur Shari-Nil-Untergruppe und bilden mit den Nuer eine Abteilung der Westnilotischen Sprachgruppe. Wo es möglich ist, bauen die Dinka zwar auch Mais und Hirse an, aber ihre Lebensgrundlage ist die Viehzucht. Die großen Herden ihrer langhornigen Zebu-Rinder liefern ihnen nicht nur Fleisch, Milch, Butter, Käse, Leder und den Dung für Brennstoff, sie benutzen den Urin der Rinder auch für Desinfektionszwecke und trinken das Blut dieser Tiere, das sie ihnen in kleinen Mengen abzapfen. Der Brautpreis muss stets in Rindern beglichen werden. In der Vergangenheit waren die Dinka oftmals den Raubzügen arabischer Sklavenjäger ausgesetzt, auch nach der Gründung des Staates Sudan standen sie mehrfach in Opposition zur arabisch geführten Regierung in Khartum. In ihrer angestammten Religion spielen die Ahnengeister eine wichtige Rolle, im Glauben der Dinka sind auch die Naturerscheinungen auf Geistwesen zurückzuführen. Sowohl der Islam als auch das Christentum haben jedoch verschiedentlich bei den Dinka seit mehreren Jahrzehnten Fuß gefasst. |
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