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Wie schnell ist es geschehen und eines dieser "verbotenen S- oder A-Wörter" rutscht einem heraus. Man ist sauer, und schon ist der Kollege ein Ochse, die Nachbarin eine Ziege, der eine ein Schwein, die andere eine Kuh. Eltern schimpfen mit ihren Kindern, und Kinder, die ohnehin alles nachahmen, was die Erwachsenen ihnen vormachen, sind ebenso schnell dabei, mit den eigentlich "verbotenen S-Wörtern". Auch Mimi und ihre Mutter haben ein solches Problem. Nachdem die Mutter mit Mimi geschimpft und sie ein Ferkel genannt hat, poltert die Kleine gleichermaßen los und nennt ihre Mutter eine "doofe Kuh". Eine Situation, die in Familien sicher keine Seltenheit ist. Die Regisseurin Doris Dörrie hat nun ein Kinderbuch geschrieben und bietet eine verblüffende Lösung für dieses alltägliche Problem an. Eine Lösung, die beide Teile zufriedenstellt. Unterstützt wurde die Autorin, die durch ihren Roman "Männer" (verfilmt mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach) bekannt wurde, von Julia Kaergel, die lustige Zeichnungen für das Kinderbuch lieferte. - Eine Überraschung bietet der "Anhang": zwei Masken, die jeden kleinen Leser kurzerhand in ein Ferkel oder eine Kuh verwandeln. Vergnüglich und "pädagogisch wertvoll". o-n
Doris Dörrie: "Mimi ist sauer", Diogenes Verlag, Zürich 2004, geb., illustriert, 32 Seiten, 14,90 Euro
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