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Ehrgeizige Pläne für Königsberg

 
     
 
Die Administration im Königsberger Gebiet mißt ihren Erfolg derzeit daran, wieviel Wohnraum sie in welcher Zeit für die vielen Wohnungssuchenden schaffen kann. Schon seit einigen Jahren gibt es in Königsberg einen regelrechten Bauboom. Vorkriegsbauten werden zum Teil instandgesetzt, sowjetische Wohnsilos durch Neubauten mit Wohn- und Geschäftskomplexen ersetzt, die im Stil der sogenannten "russischen Neogotik" errichtet werden. Dieser Trend wird auch 2007 weiter anhalten. Bis Ende des Jahres sollen 750000 Quadratmeter Wohnraum zusätzlich geschaffen werden. So entschied es die Regierung des Gebiets, die Anfang Januar zusammentrat. Im Vorjahr wurden 500000 Quadratmeter Wohnraum fertiggestellt.

Die notwendigen Grundstücke für die Bauvorhaben sollen in Kürze gefunden werden. Um das Ganze zu forcieren, haben die Banken
die Bedingungen für die Vergabe von Hypothekendarlehen vereinfacht. Bis jetzt wurden schon 389 jungen Familien, die sich zum Kauf einer Wohnung entschieden haben, Kredite ausgezahlt.

Neben der Schaffung von privatem Wohnraum ist auch immer wieder der Wiederaufbau deutscher Burgen und Baudenkmäler ein Thema. Die Regionalregierung arbeitet an der Ausarbeitung eines Spezialprogramms zu dieser Frage. Gebietsgouverneur Georgij Boos äußerte sich gegenüber der "Kaliningradskaja Prawda" dahingehend, daß dieses Programm nur unter Mühen habe entstehen können, weil es so viele Probleme gebe. Der größte Haken an der Sache ist, daß noch nicht genau geklärt wurde, wem die deutschen Baudenkmäler gehören sollen (der Föderation, dem Gebiet oder der Stadt), und welcher Eigentümer am "effektivsten" sei. Es sei auch nicht ausgeschlossen, private Investoren als Eigentümer zuzulassen. "Die Übergabe eines Baudenkmals in private Hände ist eine völlig normale Sache. Der Investor könnte dort ein Restaurant oder ein Hotel einrichten, oder ein Museum. Hauptsache, er tut alles zum Erhalt des Baudenkmals. Wenn etwas nicht eingehalten werden sollte, würden wir uns das Recht vorbehalten, das Baudenkmal zurückzunehmen", so Georgij Boos. Er unterstrich, daß jeder das Recht habe, deutsche Architekturdenkmäler langfristig zu mieten oder zu kaufen, jeder - außer Ausländern. "Wir haben eine besondere Region, viel Land, das sich in grenznahen Bereichen befindet, und hier können andere Staaten nichts kaufen, das verbietet das russische Gesetz", erklärte der Gouverneur.

Jedoch gibt es so gut wie keine russischen Interessenten, zumal ein Großteil der alten Gemäuer, die früher einmal die Bezeichnung "Burg" verdienten, heute nur noch traurige Ruinen sind. Um sie wiedererstehen zu lassen und nutzbar zu machen, wäre eine Unmenge Geld vonnöten. Über solche Mittel verfügt kein Investor im Königsberger Gebiet.

Ein wirkliches Interesse an dem Wiederaufbau könnte man eher bei den ursprünglichen deutschen Besitzern oder deren Nachkommen vermuten, doch genau denen ist der Zugang zu Immobilien in ihrer angestammten Heimat verwehrt.

So muß befürchtet werden, daß Königsberg sein ehemaliges Antlitz niemals zurückerhalten wird, sondern sein Schicksal das einer postsowjetischen, modernen russischen Metropole sein wird.

Anläßlich des 60jährigen Bestehens des Königsberger Gebietes, das die Russen im vergangenen Jahr in der Gebietshauptstadt feierten, wurde ein Architektenwettbewerb für die Gestaltung Königsbergs ausgerufen. Neben klassischen Entwürfen muteten einige Vorschläge eher futuristisch an. Ihre Umsetzung würde der Stadt ein völlig anderes Aussehen verleihen.

Foto: "Perspektiven Herz der Stadt": Unter diesem Motto stand der Architektenwettbewerb, der zur 60. Jahrfeier des Königsberger Gebiets im Jahre 2006 stattfand. Wie das Stadtzentrum einmal aussehen könnte, verdeutlicht der vorgelegte Entwurf des in Königsberg ansässigen Architektenbüros Baschina. Anstelle des Schlosses zieren Wolkenkr
 
     
     
 
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