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Die Eta (Burakumin) sind jene 2,5 Millionen Paria, die als Unreine und Ausgestoßene gelten, nur weil ihre Vorfahren im 10. Jahrhundert n. Chr. unter dem Einfluss des Buddhismus einst diesen Status erlangt hatten. Die buddhistische Lehre sah damals jene Berufe als verachtungswürdig an, die sich mit Toten oder mit Blut überhaupt zu beschäftigen hatten. Aus diesem Grund sind die Eta auch heute fast ausschließlich in Schlachtereien, in der Lederverarbeitung oder auf Friedhöfen tätig. Die Eta gelten geradezu als ein eigenes Volk, obwohl sie reine Japaner sind und nicht etwa eine andere Sprache sprechen. Die gesellschaftliche Ächtung dieser Menschengruppe ist so tief verwurzelt, dass keine Eheschließung mit einem Eta für einen anderen Japaner in Frage kommt und ein Eta es auch nicht wagen kann, das Haus eines Nicht-Eta zu betreten. Das unausrottbare Vorurteil hat dazu geführt, dass die Eta inzwischen eine eigene Partei gegründet haben, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Keine der modernen Regierungen Japans hat sich bisher mit den Eta beschäftigt – es bleibt ein völlig unverständlicher Anachronismus im hochindustrialisierten Japan, dass zweieinhalb Millionen der eigenen Landsleute bis heute wie ein fremdes Volk behandelt werden. |
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