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Europa

 
     
 
Die Hunnen zu hassen", schrieb der Publizist A. A. Gill dieser Tage in der britischen "Sunday Times", "ist vielleicht da einzige wirkliche Band, das alle Nichtdeutschen verbindet. Die Schaffung eines größere Deutschland war das größte Desaster, die Ursache des größten Elends, das je durc einen einzigen politischen Akt über die Geschichte Europas gekommen ist ..." Die "Hunnen", so will es die britische Propaganda
auch noch im zehnten Jahr de kleinen Vereinigung und seit den Tagen des Ersten Weltkrieges, sind immer noch die Deutschen. Gewollte, tief empfundene Bußgänge, immense Tributzahlungen und auch noch die reuigsten Beteuerungen vieler gutwilliger Deutscher haben offenkundig wenig genutzt. Da dunkle Band der Deutschfeindlichkeit zieht sich seit Beginn der beiden großen Krieg durch unsere Geschichte, es liegt an scheinbar so profanen Dingen wie der höhere Stahlproduktion des Deutschen Kaiserreiches im Vergleich mit der seinerzeitigen Weltmach Großbritannien, das sich durch deutschen Produktionsfleiß herausgefordert sah, und sic darin mit russischen, französischen und später mit amerikanischen Absichten, die da Geld den schon finanziell wankenden Briten vorstreckten, verbündete.

Daß der Zweite Durchgang daran wenig änderte und wesentlich mit weltwirtschaftliche Konkurrenzen zu tun hatte, leugnen heute nur noch jene Kräfte, die sich ihrer nackte Zielsetzungen schämen und dafür lieber hehre Vorgaben eingesetzt wissen wollen. Ebens wie bei Durchgang Nummer eins läßt sich an den späteren Forderungen der Sieger de eigentliche Kriegsgrund am mühelosesten ablesen. Im Grunde sind es wieder die zu hoc produzierten Stahlmengen, die dann stellvertretend so denkwürdige Namen tragen wi territoriale Abtretungen, Raub von Patenten und Erfindungen, Zerstörung de Produktionsstätten, begrenzte Souveränität. So hat es in den Tagen der deutsche Einheit von 1989 Margaret Thatcher gesehen, so sieht es heute ein Teil jener britische Öffentlichkeit, die ebenso wie Max Beloff, laut "Welt" gar der "Doyen de britischen Politikwissenschaft", den deutschen Kanzlerverbündeten Tony Blair mi Hitler vergleicht, weil er vermeintlich nach politischer Allmacht giert und weil da Bündnis der beiden nach Berlin und London, aber nur schwach nach New York riecht.

Dies wiederum empört auch eine Reihe namhafter Franzosen, die nun ihrerseits gegen Deutschland giften, wie etwa Philipp Delmas Vorstandsmitglied des Airbus-Konzerns, der seinem neuesten geistigen Erguß kurzerhand de Namen gab "De la prochaine guerre avec L’Alle- magne" ("Über de nächsten Krieg mit Deutschland"). Da wollen Autoren wie Max Gallo, ehemal Pressesprecher von Mitterrand, Pierre Galois, Luftwaffengeneral, nicht nachstehen. Si beschwören grandiose Bilder von "immer noch aktuellen Risiken eines zukünftige Krieges mit Deutschland" ("La Tribune"), und manche bevorzugen e provokativ, wie Alain Griotteray in "Eine Reise ans Ende von Deutschland", mi deutlicher Anspielung im Titel auf ein deutschfeindliches Buch von Celine, das sich übe den Ersten Weltkrieg ausließ.

Auch hier wird wie im Buch von Delmas damit gespielt, daß die deutsche Hauptstadt in ihre alte Bedeutung eingerückt werden soll, Bundeswehrsoldaten am Balkan-Krie teilgenommen haben und "historisch" einseitig argumentiert wird, daß es in de letzten vierhundert Jahren zu 23 deutsch-französisch Kriegen gekommen sei. Als hätte e nie ein Testament Richelieus gegeben, das prinzipielle Anleitungen für den deutsche Separatismus enthielt, und als sei Straßburg freiwillig eine französische Stad geworden. Ein Blick auf eine historische Karte lehrt zudem, daß es nur ein Osterweiterung Frankreichs, aber keine Westerweiterung Deutschland gegeben hat.

 
     
     
 
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