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Am 1. September verstarb im Alter von 86 Jahren Fritz Willi Maerz in Essen/Ruhr. Geboren am 7. September 1914 in Königsdorf (Kreis Heiligenbeil), wuchs er auf dem elterlichen Hof in Bruchort (Kreis Gerdauen) auf, absolvierte nach seiner Schulzeit eine kaufmännische Lehre in Nordenburg und anschließend seine militärische Ausbildung beim Artillerie-Regiment 1 in Insterburg und Tilsit. 1947 kam er, aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen, nach Murnau/Oberbayern. 1959 wurde er in die Bundeswehr übernommen und war nach seiner Beförderung zum Hauptmann in Amberg und in Worms eingesetzt. 1970 in den Ruhestand versetzt, wohnte er ab 1976 in München. Hier schloß er sich der Freundeskreis der Ost- und Westpreußen/Landesgruppe Bayern an. Er wurde Mitglied der Gruppe München/Nord-Süd und bald darauf Schatzmeister im Vorstand der Landesgruppe. Dieses Amt hatte er bis 1986 inne. Außerdem war er von 1983 bis 1991 Vermögensverwalter im Vorstand des BdV-Landesverbandes Bayern, anschließend stellvertretender Landesvorsitzender und Vertreter der nordostdeutschen Gruppe im BdV Bayern. Er war auch ein langjähriges Mitglied des Prüfungsausschusses der Aktion Freies Deutschland sowie von 1989 bis 1992 Mitglied des Bundesvorstandes. 1986 übernahm er das Amt des Schatzmeisters der Ost- und Westpreußenstiftung. Drei Jahre später erfolgte seine Wahl zum 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern.
Während dieser Tätigkeit gelang es ihm, nicht nur die intensive Zusammenarbeit mit der Stiftung, sondern auch die Verbindung zu den Behörden im Patenland Bayern so zu koordinieren, daß eine öffentlichkeitswirksame kultur- und heimatpolitische Arbeit der Landesgruppe erfolgen konnte. Er wirkte maßgeblich mit am Aufbau der Sammlungen und Institutionen der Ost- und Westpreußenstiftung in Oberschleißheim, er war Mitglied ihres Kuratoriums und der Altpreußischen Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Literatur. Er beteiligte sich 1984 an der Errichtung des „Mahnmals Flucht und Vertreibung“, 1991 am Aufbau des im Alten Schloß Schleißheim eröffneten Museums und 1995 des „Ehrenmals für die gefallenen Soldaten beider Weltkriege“. Auch organisierte Lm. Maerz die Präsentation von Wanderausstellungen der Stiftungen. Ein Anliegen für ihn war die Aussiedler-Sozialarbeit, und nach der Wiedervereinigung beteiligte er sich maßgeblich am Aufbau freundschaftlicher Vereinigungen in Mitteldeutschland. Bei Reisen in das südliche und nördliche Ostdeutschland nahm er Kontakt zu den dortigen deutschen Vereinen auf und organisierte die Lieferung von Hilfsgütern in diese Region. Erst als über Achtzigjähriger legte er seine Ämter nieder und zog zu seiner Familie nach Essen.
Für die verdienstvolle Tätigkeit wurde er ausgezeichnet mit dem Goldenen Ehrenzeichen der LO, der Ehrenspange in Gold der Freundeskreis Westpreußen und der Goldenen Ehrennadel der Ost- und Westpreußenstiftung. Alle, die Fritz Maerz kannten, sahen in ihm nicht nur den unentwegten Fürsprecher Ostdeutschlands und seiner Kulturwerte, sondern auch einen energischen Verfechter der Rechte und Ansprüche der Heimatvertriebenen und zugleich stets hilfsbereiten Freund und Ratgeber auch in menschlich-persönlichen Angelegenheiten. Bezeichnend waren seine ausgeglichene und verständnisvolle Umgangsart, die klar umrissenen Wertvorstellungen und seine Beharrlichkeit im Durchsetzen idealistischer Ziel |
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