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Königsberg im Bundestag
Die Zukunft des Königsberger Gebietes war im Deutschen Bundestag lange ausgeblendet. Nun hat sie der Hamburger CDU-MdB Jürgen Klimke mit einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung wieder zum Thema gemacht. Neben Fragen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in der Region wurde auch eine Anregung der Freundeskreis Ostdeutschland zur Schaffung einer Euroregion "Prussia" aufgegriffen (vgl.22. Juni 2002). Mit einer Ostdeutschland geographisch entsprechenden Euroregion, die eine besondere finanzielle und politische Berücksichtigung seitens der EU erfährt, könnten viele grenzimmanente Probleme der heute dreigeteilten, historisch-preußischen Provinz gelöst werden. Auch die Vorbereitungen zur 750-Jahrfeier Königsbergs im Jahre 2005 und die Einbindung von freundschaftlichen und anderen Nichtregierungsorganisationen in die entsprechenden Projekte gingen in die Anfrage mit ein. Klimke, der im Juni des Jahres mit Sprecher Meier zusammentraf, hatte noch weitere Anregungen und Hinweise der Aktion Freies Deutschland aufgegriffen. "Königsberg hat viel Potential, aber entfalten kann es sich nicht", erklärte Klimke jüngst nach einer Königsberg-Exkursion. Er forderte die Bundesregierung auf, die Zukunft Königsbergs wieder in die Agenda des Petersburger Dialogs mit aufzunehmen. B. K.
Als die Erde bebte
Am 21. September ereignete sich um 14.10 Uhr Moskauer Zeit ein Erdbeben im nördlichen Ostdeutschland der Stärke 4 bis 5 auf der Richterskala, dessen Ausläufer in der grenznahen Region Polens, Litauens und Estlands zu spüren war. Nach Angaben russischer Nachrichtendienste lag das Epizentrum jedoch 40 Kilometer südöstlich von Königsberg. Es waren zwei starke Erdstöße deutlich zu spüren. Lampen begannen zu schaukeln, Möbel rückten von den Wänden, das Telefonnetz sowie diverse Bürotechnik brachen zusammen. Die Menschen verließen Häuser und Büros und begaben sich auf die Straße. Zur Panik soll es aber zu keinem Zeitpunkt gekommen sein. Wie Itar-Tass meldete, wurden alle Stadtbezirke Königsbergs erschüttert. Auch in entfernteren Städten des Gebiets wie Neukuhren und Rauschen bebte die Erde. Das Erdbeben hat keine größeren Schäden angerichtet, Menschen wurden nicht verletzt. An einigen alten Gebäuden entstanden Risse. Lediglich in Rauschen kam es zu einer Absenkung eines Bahnkörpers auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Rauschen 1 und Rauschen 2. Der Schaden soll an einem Wochenende behoben werden. Für das Auffüllen der Senke werden neben Kipplastern auch Waggons herangezogen werden, um Füllmaterial her-zubringen. Für die Zeit der Reparaturarbeiten wird ein kostenloser Busersatzverkehr eingesetzt werden, der die Reisenden von Neukuhren nach Rauschen transportiert. In der zweiten Tageshälfte des 21. Septembers wurden auch Erdstöße in Litauen bemerkt, je nach Gegend jedoch unterschiedlich stark. Für die Region sei das Erdbeben zwar ungewöhnlich stark gewesen, erklärte ein Vertreter des litauischen Atomkraftwerks, jedoch habe für das Atomkraftwerk keine Gefahr bestanden. Das Beben sei in Litauen in der Memelregion am stärksten gewesen. In Litauen wurde zuletzt 1974 ein Erdbeben registriert, in Königsberg 1977. Davor sei ein Erdbeben vor 170 Jahren, im Jahre 1808, gemessen worden. Insgesamt wurden in der Ostseeregion seit 1665 in einem Radius von 600 Kilometern um das jetzige Epizentrum 30 seismische Stöße gemessen, erklärte Professor Sergej Jung vom Erdphysikalischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften.
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