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Historiker konferierten
Warschau - Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und der Polnische Historikerverband haben vom 28. bis 29. September in Warschau eine gemeinsame Tagung zum Thema "Gedächtnis der Deutschen. Gedächtnis der Polen. Vom 19. bis 21. Jahrhundert" durchgeführt. Im Rahmen dieser Tagung haben beide Verbände nachfolgende, bereits seit längerem vorbereitete gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie ihren Willen zur engen Zusammenarbeit trotz der jüngsten Belastungen des deutsch-polnischen Verhältnisses bekräftigen:
"Das deutsch-polnische Verhältnis ist in jüngster Zeit wiederholt durch geschichtspolitische Kontroversen belastet worden. Der polnische und der deutsche Historikerverband weisen darauf hin, daß die damit verbundenen atmosphärischen Störungen in einem krassen Widerspruch zur engen und konstruktiven Zusammenarbeit stehen, die sich in den wissenschaftlichen Kontakten zwischen beiden Ländern seit nunmehr Jahrzehnten entwickelt hat.
Erinnert sei insbesondere:
• an die deutsch-polnischen Schulbuchkonferenzen. Die Gemeinsame Schulbuchkommission wird vielerorts, etwa im Fernen Osten und in Südosteuropa, als ein Beispiel für die erfolgreiche Überwindung nationaler Vorurteile angesehen;
• an die erfolgreiche Tätigkeit des 1993 gegründeten Deutschen Historischen Instituts in Warschau;
• an die Einrichtung einer mit ähnlichen Zielen gegründeten ,Polnischen Historischen Mission in Göttingen sowie an die Gründung eines ,Polnischen Historischen Zentrums in Berlin;
• an viele über Jahrzehnte gewachsene wissenschaftliche Begegnungen; 2004 war Polen Partnerland auf dem Deutschen Historikertag in Kiel.
In seinem vielbeachteten Vortrag auf dem Kieler Historikertag hat sich der erste Ministerpräsident der Polnischen Republik nach der Wende von 1989, Tadeusz Mazowiecki, besorgt über die Störung der bisher sehr positiven Atmosphäre in den Beziehungen zwischen Polen und Deutschland geäußert. Er hat dazu aufgerufen, den Blick nicht zurückzuwerfen, sondern nach vorn zu richten und dabei auf der erprobten Kooperation und den guten Beziehungen der letzten Jahrzehnte aufzubauen."
WDR-Film im Landesmuseum
Lüneburg - Am Mittwoch, dem 25. Oktober, zeigt das Ostdeutsche Landesmuseum, Ritterstraße 10, ab 19.30 Uhr den WDR-Film "Als die Deutschen weg waren - Tollmingkehmen, Ostdeutschland". Der Eintritt ist frei. Den Schwerpunkt der WDR-Dokumentation bilden Zeitzeugenberichte der ehemaligen Bewohner von Tollmingkehmen und der sowjetischen Neubürger. Einen wesentlichen Teil der Informationen stellt der heute in Essen lebende Sohn des letzten Gutsbesitzers, Dr. Wolfgang Rothe, zur Verfügung, der seit der Öffnung des Gebiets für Nichtrussen in den frühen 1990er Jahren seine Heimat erforscht und den heutigen Bewohnern in vielfacher Weise geholfen hat. Rothe wird anwesend sein, zur Entstehungsgeschichte des Films sprechen und Hintergrundinformationen vermitteln. |
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