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Zeichen der Entspannung

Elbing / Pillau - Ein Zeichen der Entspannung in einem kritischen Umfeld haben Elbing und Pillau mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit in mehr als 30 Bereichen gesetzt. Angespannt ist die Lage auf dem und rund um das Frische Haff durch die nun schon fünf Monate andauernde Begrenzung des Schiffsverkehrs auf dem russisch verwalteten nördlichen Haffteil. Der Vorstand des Elbinger Seehafens schätzt, daß die Verluste durch diese Restriktion der Russen allein in Elbing etwa eine Million Zloty (rund 260000 Euro) betragen. Auch der Bürgermeister von Pillau, Fiodor Jaruschewitsch - obwohl selber Russe -, beklagt, daß die Unternehmen auf beiden Seiten der innerostdeutschen Grenze durch die Schikanen seiner Regierung Verluste erlitten hätten. Die Wiederherstellung des ungestörten Verkehrs auf ihrer Seite des Haffs machen die Russen von der Unterzeichnung eines neuen zwischenstaatlichen Vertrages, der die Schiffahrt auf diesem Abschnitt regelt, abhängig.

 

Investitionen am Oberlandkanal

Osterode - In Osterode trafen sich die Vertreter von 14 am Oberlandkanal und in der Deutsch Eylauer Seenplatte liegenden Gemeinden. Sie wollen die für sie bis zum Jahre 2016 vorgesehenen Mittel der Europäischen Union
in Höhe von 380 Millionen Zloty (fast 100 Millionen Euro) gemeinsam ausgeben. In Osterode möchte man gerne EU-Geld für die Uferbewirtschaftung, einen Jachthafen und ein Amphitheater, in anderen Gemeinden für die Renovierung von Denkmälern und den Bau von Aussichtstürmen verwenden. Alles, in das geplant wird zu investieren, soll an der Kanaltrasse entstehen. Die Chancen, diese Pläne zu verwirklichen, sind groß. Man kann kaum glauben, daß unlängst laut darüber nachgedacht wurde, den Kanal zu schließen und ihn in ein Freilichtmuseum umzuwandeln.

 

Lycks Kläranlage modernisiert

Lyck - Der zweite Abschnitt der Modernisierung der Kläranlage in Lyck ist erfolgreich abgeschlossen worden. Die Anlage erfüllt jetzt die Vorschriften der Europäischen Union. Um 75 Prozent wird der Stickstoff reduziert und um 90 Prozent werden die Sinkstoffe und die Menge des Phosphors im Wasser verringert. Die zweijährige Modernisierung kostete 15 Millionen Zloty (fast vier Millionen Euro).

 

Polnisches Zentrum geplant

Allenstein / Königsberg - Die Woiwodschaft Ermland und Masuren plant die Errichtung eines Polnischen Zentrums für Handel und Kultur in Königsberg. Man rechnet mit einem Jahr Bauzeit und Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Zloty (etwa 520000 Euro). Die Vorgeschichte des Projektes reicht bis in die frühen 90er Jahre zurück. Einer seiner glühendsten Befürworter ist der katholische Bischofsvikar für den Bereich Königsberg, Prälat Jerzy Steckiewicz.

 

St. Johannis in Memel freigelegt

Memel - Archäologen haben in Memel auf dem Areal der ehemaligen Konditorei am Ende der Marktstraße die Fundamente der alten Johanniskirche und einer Krypta freigelegt. Eine kleine Sensation, denn der Sakralbau war in Memel schon fast vergessen.

Bei den Arbeiten stieß Grabungsleiter Ginautas Zabiela vom Institut für Baltische Geschichte und Archäologie an der Memeler Universität auf inzwischen 59 Grabstätten. Weitere Funde sind nicht ausgeschlossen, da noch nicht das ganze Areal erschlossen ist. Holzfragmente, metallene Griffe und sterbliche Überreste sollen nun akribisch untersucht werden. Der langfristige Verbleib der Funde ist noch nicht geklärt.

Investoren wollen auf dem Grundstück der St. Johanniskirche ein Hotel errichten. Dies wird sich nun noch etwas hinziehen. Die Archäologen um Ginautas Zabiela rechnen mit einer Grabungszeit von zwei bis drei Jahren. Außerdem sollen nach derzeitigen Planungen die freigelegten Fundamente von St. Johannis erhalten bleiben. Die Hotelbauer stellt dies vor neue Herausforderungen.

Die Stadtkirche St. Johannis erhielt ihre Weihe als Pfarrkirche bereits im Jahr 1258. Nach dem Schwedeneinfall 1696 verlegte die Stadt die Kirche von der Memelburg in die Marktstraße. Der alte Bau lag zu nahe an den Befestigungsanlagen an der Dange. Zwischen 1856 und 1858 baute der damalige Hafenbauinspektor Bleek die Kirche als dreischiffig gewölbte Hallenkirche aus. Einen 75 Meter hoher Turm fügte die Gemeinde dem Bau im Jahr 1864 bei. Ein Vermächtnis eines Gemeindemitglieds hatte dies ermöglicht. Friedrich Wilhelm IV. stiftete der Gemeinde St. Johannis ein Altargemälde von Bouterwieck, "Christus auf dem Ölberge". Im Zweiten Weltkrieg erhielt die Kirche schwere Bombentreffer. Die Sowjets rissen später die Reste ab. Die Stadt nutzte das Gelände zwischenzeitlich als Müllhalde. Das belegen gefundene Ofenkacheln, Wappen Memeler Bürgerfamilien, Bruchstücke von Dachziegeln und Tierknochen. Anschließend errichteten die neuen Herren der Stadt dort ein Industriegelände. Hiervon zeugen noch heute Backstein-Lagerhäuser, die beim Abriß der Konditorei verschont wurden.

Pikant: Nach litauischem Recht könnte der Grund wegen der Fundamente nun der evangelischen Kirche zugeschlagen werden. BK

 

Finanzierung gesichert

Ortelsburg - Die Finanzierung der geplanten Modernisierung des Krankenhauses in Ortelsburg scheint gesichert. Das Ortelsburger Landratsamt nahm ein Darlehen in Höhe von 1,8 Million Zloty (zirka 466000 Euro) bei dem Woiwodschafts-Fonds für Umweltschutz auf. Nach Auskunft des Ortelsburger Landrats sind die Bedingungen des Kredits sehr günstig. Das Landratsamt müsse das Geld im Laufe von zehn Jahren zurückzahlen. Die Zinsen betrügen jährlich 1,7 Prozent. Das Ortelsburger Landratsamt erhielt für die Modernisierung des Krankenhauses des weiteren eine nicht rückzahlbare Zuwendung in Höhe von fast eine Million Zloty (rund 258000 Euro) vom Staatlichen Fonds für Umweltschutz. Von der geplanten Modernisierung sind die Heizanlage, das Dach und die gynäkologische Abteilung betroffen.
 
     
     
 
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