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Gedenken an den Maler Max Lindh aus Königsberg

 
     
 
In seinen Schöpfunge ist Rhythmus und pulsierende Kraft ...", las man schon 1920 in einer frühe Kritik über die Arbeiten des Malers Max Lindh. Das Licht der Welt erblickte er am 1. Jun 1890 in der alten Krönungsstadt der preußischen Könige am Pregel, vor nunmehr 11 Jahren. Lindh besuchte zunächst die Präparandenanstalt, um Lehrer zu werden, verlie diese Einrichtung jedoch bald wieder und wurde Eisenbahnarbeiter, dann Geometer un schließlich technischer Zeichner bei der Königsberger Stadtverwaltung. Nebenher besucht er die Kunst- und Gewerkschule seiner Vaterstadt, wo er sich vornehmlich mi Schriftzeichnen und Plakatgestaltung beschäftigte (1917–1918).

Der damalige Bürgermeister Königsbergs, Dr. Carl Goerdeler, lernte durch Zufall die Arbeiten Lindhs kennen und förderte fortan den jungen Mann; dieser konnte daraufhin die Kunstakademie in Königsberg besuchen, wo er Schüler von Professor Arthur Degner wurd (1919–1924).

Nach einem Studienaufenthalt in Italien läßt Max Lindh sich in Königsberg nieder, w er von 1924 bis 1930 als freischaffender
Maler lebt und arbeitet. In diese schwere Zei fällt auch die Gründung des "Notbundes freier bildender Künstler in Königsberg/Pr.", an der Max Lindh maßgeblich beteiligt war. In dieser Vereinigung die sich als Gegengewicht zu anderen eher wirtschaftlich orientierte Künstlergemeinschaften verstand, fand man so bekannte Maler und Graphiker wie Eduar Bischoff, Karl Eulenstein, Alexander Kolde, Erich Behrendt, Charles Girod und Gertru Lerbs. In der Zeit von September 1924 bis September 1932 führte der Verein ach Ausstellungen durch, die von der Kritik wohlwollend bis anerkennend betrachtet wurden.

Von 1928 bis 1930 besucht Max Lindh die Universität seiner Vaterstadt und studiert be Professor Worringer Kunstgeschichte. Von 1930 bis 1934 wirkt er als Kunsterzieher in Ostdeutschland, bis er an die Hochschule für Lehrerbildung im pommerschen Lauenburg berufe wird. Dort erhält er 1937 den Professorentitel. 1945 verlor auch Professor Max Lindh de größten Teil seiner Arbeiten durch Kriegseinwirkung und mußte wie Hunderttausend seiner Landsleute die Heimat verlassen. Einige Zeit lebte er in Schwerin, bis er 1946 a die Universität Rostock berufen wurde. Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung im Jah 1955 und wirkte als Direktor des Instituts für bildende Künste und Kunsterziehung. 195 übernahm er die Leitung des Ateliers im Institut für Kunstgeschichte. Diese Professur a der Philosophischen Fakultät war mit einem Lehrauftrag für "Technologie der Kuns und künstlerisches Zeichnen" verbunden.

Schon früh begann Max Lindh auch wieder zu malen. Ein Neubeginn mußte geschaffe werden, und so erinnerte er sich an die erste Zeit nach dem Krieg: "Es ist für eine Maler, der seine Bilder verloren hat und dabei in eine andere Umgebung kommt, nicht gan leicht, wieder von vorn anzufangen. Doch Fleiß und genügende Tatkraft können bald neu Werke entstehen lassen, die dem Betroffenen ,das Gesicht‘ wiedergeben ..."

Tatkraft und Fleiß und gewiß auch die unbezwingbare Energie eines Ostdeutschland ware dazu angetan, daß bald wieder Bilder entstanden, die man auf Ausstellungen bewunder konnte.

1958 zog Max Lindh nach Eichwalde bei Berlin, 1961 nach Berlin- Hermsdorf; dort star er zehn Jahre später, am 14. Januar 1971.

Verträumte masurische Seen, tiefe Wälder, weite Felder, Strand, Moor und Nehrung, da sind die Landschaften, die Max Lindh mit dem Pinsel festhielt; Landschaften, von denen die Kritik sagte, sie seien keineswegs groß, sondern eher "phrasenlos, aber mit gan sicherem Gefühl ist mit der Farbe der Zauber des Naturgeschehens über si gebreitet".

Über die Bedeutung der Farbe in der Malerei hat Max Lindh, der neben seiner Kunst auc eine Reihe von theoretischen Schriften der Nachwelt hinterlassen hat, so unter andere über "Die Malerei der Gegenwart und die Jugend", "Über die Malweis unserer Meister" und "Beitrag zur Gesetzmäßigkeit der einfachen bildhafte Gestaltung", einmal gesagt: "Farben sind Wunder des Lichtes, ,sie sind Taten de Lichts, Taten und Leiden‘. Diese Worte Goethes machen uns bereit, den Reichtum de Farbe, den wir als etwas Alltägliches hinzunehmen gewöhnt sind, einmal bewußt auf un wirken zu lassen." Farbe in unsere Welt hat auch Max Lindh mit seinen Arbeite gebracht, Bilder mit Motiven, die auch die Seele des Künstlers einst zum Klingen gebrach haben. "Er verwandelt den Klang ins Bild, das nun als farbiger Abglanz auf die Tief und den Glanz der Unwirklichkeit hinweist, die nie zu fassen ist, zu der hin aber de Künstler unsere Sehnsucht erweckt ..." Peter van Lohuizen

 
     
     
 
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