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Gottes Samurai

 
     
 
Im Jahre 1976, laut "Marine-Rundschau" am 3. Juni, nach anderen Quellen am 30. Mai, verstarb der japanische Marineflieger Kapitän zur See Mitsuo Fuchida. Er wurde 1902 geboren, absolvierte 1924 die Marineschule und durchlief anschließend eine Fliegerausbildung. Später besuchte er erfolgreich die Marineakademie und war 1940 Führer der Fliegergruppe des Flugzeugträgers "Akagi". Schließlich betrauten ihn seine Vorgesetzten mit der Führung des Angriffs gegen den Hafen von Pearl Harbour. Hierdurch wurde sein Name weltberühmt. Nicht nur Mut und Tapferkeit, sondern auch seine taktische und strategische Auffassungsgabe sowie seine Führungsqualitäten machten ihn zum Ausnahmesoldaten und zu einer der bedeutsamsten Persönlichkeiten des japanischen Kaiserreiches während des Zweiten Weltkrieg
es.

Nach Kriegsende war Fuchida nicht nur wegen der Niederlage seines Vaterlandes verbittert, sondern ihn empörte auch die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten von Amerika als Sieger japanische Politiker und Soldaten als Kriegsverbrecher verurteilen ließen, während die US-amerikanischen Kriegsverbrechen ungesühnt bleiben sollten. So begann Fuchida belastendes Material gegen die USA zusammenzutragen, um einen Prozeß gegen die Sieger vor einem internationalen Gerichtshof anzustrengen. Zunächst befragte Fuchida heimkehrende japanische Kriegsgefangene.

Bei seinen Untersuchungen stieß er immer wieder auf Peggy Corell, eine junge Frau, deren Eltern 1942 von den Japanern auf den Philippinen ermordet worden waren. Statt auf Rache zu sinnen hatte sie, als sie die Nachricht vom Tode ihrer Eltern erhielt, begonnen, japanische Kriegsgefangene zu betreuen, wobei sie versuchte, diese zum christlichen Glauben zu missionieren. Sie ging dabei vom Lukas-Evangelium 23, 24 aus: "Vater, vergib ihnen, denn Sie wissen nicht, was sie tun."

Zwar hatte die Missionarstochter bei den Kriegsgefangenen nur mäßigen Erfolg, aber Fuchida war beeindruckt. Er kaufte sich eine Bibel und begann zu lesen. Seine Verbitterung über Niederlage und Unrecht waren ihm nicht mehr so wichtig. Schließlich ließ er sich taufen. Das geschah 1950. Fuchida über Christus: "Er war der einzige, der kraftvoll genug war, mein Leben zu ändern und mich mit seinen Gedanken zu inspirieren." Gerade weil Fuchida ein hochverehrter und bewunderter Kriegsheld war, konnte sein Übertritt zum Christentum in Japan etwas bewegen. So erhielt er in seinem Vaterland den Beinamen: "Gottes Samurai". Schließlich missionierte Fuchida auch außerhalb Japans und bereiste viele Länder in denen er die Frohe Botschaft des Evangeliums predigte.

Neben seinen christlichen Aktivitäten wirkte er darüber hinaus nur noch in der Gesellschaft für ehemalige Marineangehörige ("Osaka Suiko Kai"), deren Vorstand er bis zu seinem Tode angehörte. Klaus Gröbig

Mitsuo Fuchida
 
     
     
 
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