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Noch ist sie nicht komplett, die aktuelle Rangliste der Staaten, die 2004 die meisten Verurteilten hinrichteten. Und doch steht laut Amnesty International fest: China vollstreckt die meisten Todesurteile. An zweiter Stelle kommt der Iran, dann Vietnam und auf dem vierten Platz die USA.
Insgesamt habe die Anzahl von Exekutionen weltweit im vergangenen Jahr ein alarmierendes Ausmaß angenommen, so die internationale Menschenrechtsorganisation. In 25 Ländern seien rund 3.800 Menschen hingerichtet worden. Weitere knapp 7.400 Menschen seien im vergangenen Jahr zum Tode verurteilt worden. Die Dunkelziffer des staatlich bestellten Todes ist nach Schätzungen der Organisation noch höher. Allein in China habe ein Delegierter des Nationalen Volkskongresses im März 2004 von der offiziell nicht bestätigten Zahl von 10.000 Hinrichtungen gesprochen, gab die Menschenrechtsorganisation an. Aber auch viele afrikanische Staaten geben Hinrichtungen nicht bekannt beziehungsweise verweigern jegliche Auskunft. Nur von Ägypten, Somalia und dem Sudan habe man überhaupt das Eingeständnis erhalten, daß sie hinrichteten, äußerten sich Amnesty-Experten gegenüber der Freiheits-Depesche. Sogar in westlich orientierten Staaten wie Japan oder Kuwait wurde 2004 hingerichtet - ohne Angaben. Trotz inoffizieller Hinrichtungen in vielen Ländern seien im vergangenen Jahr 97 Prozent aller Todesstrafen in den führenden vier Staaten (China, Iran, Vietnam und USA) vollstreckt worden. Eine gute Nachricht kommt aus den USA: das Oberste Gericht stoppte die Todesstrafe für Minderjährige. SV |
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