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In Saus und Stütze

 
     
 
Der 26. April war ein ziemlich schlechter Tag für Mahmoud Al-Z. An diesem Tag erhielt ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Berliner Polizei den Befehl: "Zugriff". Kurz danach befand sich der Mann, der als "Pate von Berlin" schaurige Berühmtheit erlangt hatte, in Gewahrsam der deutschen Strafverfolgungsbehörden. Mit einer gebrochenen Nase wurde er in die Justizvollzug
sanstalt verbracht.

Berlin hat 3,388 Millionen Einwohner (Stand Ende 2003). 447.000 davon sind Ausländer. In Kreuzberg, Neukölln und Wedding hat ihr Anteil ein bedenkliches Ausmaß angenommen - weil sich die Nicht-Deutschen abschotten und in Parallelwelten leben. Das hat inzwischen jeder in Deutschland begriffen.

Wirklich jeder? Es gibt eine ausgeprägte Gleichgültigkeit vieler Menschen in diesem Land den daraus resultierenden Problemen gegenüber. So zum Beispiel bei den Beamten oder öffentlich Bediensteten des Berliner Sozialamts, die für Mahmoud Al-Z. und seine Familie zuständig sind.

Der Mann war zwar schwerstkrimineller Unterweltboß, hat aber trotzdem noch Stütze bezogen. Und nicht zu knapp. Er hat nämlich zehn Kinder, da kommt einiges zusammen. Damit allein konnte er die Rechnungen im Nobelhotel Adlon - zuletzt hat er dort wohl im Dezember eine Party geschmissen - zwar nicht bezahlen. Aber schmerzhaft ist das schon, wenn gleichzeitig ein 45jähriger deutscher Familienvater zum Ein-Euro-Job verdonnert wird, während der steinreiche "Pate" beim Staat absahnt. Und das nur, weil beim Sozialamt Menschen der Auffassung sind, es habe Vorrang, den Paten von Berlin zu alimentieren.

Bei der Hochzeit einer seiner Söhne riegelte die Polizei sogar die Straßen für den anschließenden Autokorso ab. 8.300 Euro habe der Einsatz der Polizei gekostet, heißt es. Die Rechnung wurde damals offenbar anstandslos beglichen. Die deutschen Behörden konnten den Mann kurdisch- libanesischer Herkunft, dessen Alter mal mit 37, mal mit 39 Jahren angegeben wird, angeblich deswegen nicht abschieben, weil er staatenlos sei. Ein beliebter Trick unter Verbrechern aus dem Morgenland. Der Pate führt am Tag angeblich 250 Gespräche von diversen Mobilfunkanschlüssen. So hat er seine "Geschäfte" geführt. Jetzt ist damit erst einmal Schluß, weil er statt edlem Versace-Tuch Anstaltsklamotten trägt. Das ganze klingt wirklich wie eine Geschichte aus "Tausend und einer Nacht".
 
     
     
 
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