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Jahrelang haben sie die Trommeln gerührt, die Propagandisten der multikulturellen Gesellschaft in Deutschland von Heiner Geißler bis Jürgen Trittin. Öffnen müsse sich Deutschland für Menschen aus aller Welt, aus allen Kulturen. Aus Gastarbeitern machten sie "ausländische Mitbürger", aus Asylbetrügern "Flüchtlinge". Es konnten gar nicht genug werden, die in unser Land strömten und die zum größten Teil von den Steuerzahler n unterhalten werden. Jetzt beginnt sich jenseits aller Phrasen zu zeigen, wie die Wirklichkeit dieser Multikulti-Gesellschaft aussieht.
Der Berliner Bezirk Kreuzberg, lange verklärt als der Stadtteil mit dem höchsten Ausländeranteil (Kreuzberg als die größte türkische Stadt außerhalb der Türkei war lange das Lieblingskind weltfremder Journalisten), dort wo sich Türken und Asylbewerber aller Nationalitäten tummelten zusammen mit deutschen Anarchisten, Wehrdienstverweigerern und Linksalternativen und die von manchen herbeigeredeten multikulturellen Gesellschaft bildeten, ist im Begriff, abzurutschen in den Zustand eines kaum noch zu rettenden Slum. Wer immer es sich finanziell leisten kann, ob Deutscher oder Türke, verläßt Kreuzberg und zieht in Gegenden, in denen es nicht zum Alltag gehört, daß bewaffnete Jugendbanden, in erster Linie zusammengesetzt aus türkischen Jungen, die Straßen beherrschen, in denen Raubüberfälle, Erpressungen und Bedrohungen Ausnahmeerscheinungen sind. Vor allem Familien mit Kindern setzen alles daran, ihren Bezirk zu verlassen, bevor die Kinder eingeschult werden. Sechs der Kreuzberger Schulen haben einen Ausländeranteil von mehr als zwei Dritteln, manche von ihnen sogar bis zu achtzig Prozent. Hier kann kein Kind das notwendige Rüstzeug für ein späteres geordnetes Leben erwerben.
Als sollte die jahrelang an die Wände geschmierte Parole "Anarchie ist machbar, Herr Nachbar" hier in die Tat umgesetzt werden, brechen alle sozialen Strukturen in Kreuzberg zusammen. Selbst die bislang Halt gebenden festen Bande türkischer Familien lösen sich auf. Kreuzberg entläßt die heimatlos gewordenen Jugendlichen ins Chaos, Jugendliche, die weder richtig Deutsch noch Türkisch können und damit kaum eine Chance im Berufsleben haben. Die politischen Konflikte in der Türkei werden durch türkische Fernsehkanäle und Zeitungen nach Berlin transportiert und finden ihren Niederschlag in Kreuzberg.
Über ein Drittel der 155 000 Einwohner Kreuzbergs sind Ausländer. Niemand leugnet mehr, daß hier ein türkisches Ghetto entstanden ist. Die Integration ist gescheitert.
Fünfzig Prozent der ausländischen Jugendlichen sind arbeitslos, was nicht verwundert, wenn man erfährt, daß ein Drittel aller Schulabgänger keinen Abschluß hat. Meldepflichtige ansteckende Krankheiten wie Tuberkulose breiten sich aus. Die Lebenserwartungen der Menschen in Kreuzberg liegen deutlich niedriger als in anderen Berliner Bezirken. 1996 wies die Statistik für Kreuzberg 25,8 Prozent Arbeitslose aus. Inzwischen sind es über dreißig Prozent geworden. Jeder sechste Einwohner ist auf Sozialhilfe angewiesen. Längst sind mittelständische Betriebe aus Kreuzberg fortgezogen. Kleinhändler verlassen zunehmend den verkommenen Bezirk. Der Mittelstand ist abgewandert, auch der türkische.
Die Entwicklung war abzusehen. So die Frankfurter Allgemeine: "Zwanzig Jahre lang hat man Geld nach Kreuzberg gepumpt, um den unruhigen Bezirk zu befrieden und als Beispiel geglückter alternativ-multikultureller Lebensformen zu präsentieren. Scheinbar vergebens."
Jetzt sind die Kassen leer. Berlin, kommender Sitz von Parlament und Regierung, ist gezwungen zu sparen. Da kann man keine aufwendigen Sozialprogramme mehr aufstellen, um die aufkommenden Krisen zu kaschieren. Die Politiker stehen hilflos vor der Tatsache, daß sich wie die FAZ schreibt der "schwarze Gürtel der Verwahrlosung" über Kreuzberg hinaus ausweitet. Schon sind Teile der angrenzenden Bezirke Schöneberg, Spandau und Reinickendorf von einer ähnlichen Entwicklung bedroht. Und damit steht das multikulturelle Chaos vor den Toren des zukünftigen im Reichstag residierenden Bundestages und vor der Tür des Bundeskanzleramtes. Michaela Weiser
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