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Die Sicherheitslage spitzt sich weltweit zu. Während die Nordkoreaner aufgrund der Versuche, Atombomben zu bauen, von der Uno und vor allem den Amerikanern Drohungen erhalten, diese zu stoppen, wartet man förmlich nur auf die nächste Schreckensmeldung aus der Zeitung über Selbstmordattentäter und Terroranschläge.
Zwei Weltkriege und viele kleine Kriege haben den Menschen weltweit das vergangene Jahrhundert nicht leicht gemacht.
Ottilie Amthauer möchte mit dem Buch "Drei Brüder" an die Schicksalsschläge und Widrigkeiten erinnern, die zwangsläufig mit Kriegen Hand in Hand gehen, und davor warnen, damit es in Zukunft gar nicht mehr soweit kommen möge.
"Als Karl Wenden in die russische Kriegsgefangenschaft geriet, war nicht abzusehen, wann und wie dieser Krieg einmal enden würde. Es war noch zu Anfang des Krieges und jedes Land, das sich im Kriegszustand befand, glaubte an seinen Sieg, an den gerechten Sieg. Aber was ist an einem Krieg gerecht? Er schafft eigene Gesetze und setzt eigene Maßstäbe. Die Menschen, die hinein geschleudert werden in das Inferno aus Blut und Tränen, glauben zuerst an die Gerechtigkeit ihres Kampfes, bis sie einsehen müssen, daß es diese nicht gibt - bei keinem Volk."
In der Zeit der russischen Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg lernt Karl Wenden die deutschstämmige Alwine Leis kennen. Er findet in ihrem Hause, welches ihn in der Fremde an sein eigenes erinnert, bald eine zweite Heimat und vergißt fast seine Frau Frederike, die in Deutschland auf ihn wartet. Als die Zeiten im damaligen Rußland aufgrund des Kommunismus für Deutsche immer gefährlicher werden, flieht Karl mit einem Kameraden zurück nach Deutschland. Was er nicht weiß, ist, daß Alwine bereits sein Kind unter dem Herzen trägt.
Wieder daheim auf dem Hof der Familie Wenden wartet viel Arbeit auf den Heimkehrer, und bald ist auch seine Frau Frederike guter Hoffnung. Zwei Söhne schenkt sie ihrem Mann, den dunkelhaarigen Lockenkopf Christian und den blonden Karl, der ohne von dessen Existenz zu wissen, seinem russischen Halbbruder Paul zum Verwechseln ähnlich sieht.
Viele Jahre später, als die Söhne in den Zweiten Weltkrieg ziehen müssen, werden sich die Halbbrüder begegnen und als Feinde gegenüberstehen.
"Der Reiter stürzte ... und ein Bein lag unter dem Pferdeleib eingeklemmt. Paul sprang mit seinen Männern hinzu und wollte helfen, der Deutsche aber hatte blitzschnell seine Pistole gezogen und legte auf Paul an. Der aber sah weder die Pistole, noch seine Freunde. Er sah nur das Gesicht des Deutschen - es war sein Gesicht ..."
Ottilie Amthauer berichtet je über einen gewissen Lebensabschnitt von Vater und Söhnen. Sehr anschaulich beschreibt sie, was die jeweilige Person in dem gewissen Lebensabschnitt erlebte.
Im Epilog stellt die Autorin noch einmal der Tragik nach, die der Krieg für die Familie Wenden mit sich brachte, obwohl doch alles so schön und idyllisch hätte sein können, und erreicht somit, daß der Leser spätestens auf der letzten Seite zu hoffen beginnt, daß ihm beziehungsweise seiner Familie niemals ein solches Schicksal ereilen möge.
Ottilie Amthauer: "Drei Brüder", PS Verlag, Eberswalde, 445 Seiten, 16,80 Euro 5166 |
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