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Es ist nicht nur meine Geschichte. Es ist die Geschichte einer ganzen Generation, deren Füße eilig durch das Leben liefen", beschreibt die Autorin Inta-Elisabeth Klingelhöller, geb. Meier, ihre Bücher. "Hunderttausende hatten ein ähnlich bewegtes Leben und mußten aufbauen, Schritt halten und mehr. Ich bin in meinen Büchern unseren Wurzeln nachgegangen. Unsere Wurzeln waren es doch, die uns hielten. Die machten uns fähig, dieses Leben zu bewältigen, welches wir so manches Mal unfreiwillig leben mußten. Unsere Wurzeln waren die Heimat, unsere Familien, die Landschaft. Dort, wo wir erfahren durften, was Angenommensein und Liebe bedeutet. Aus diesen Wurzeln erhielten wir Mut und Kraft, auch nach schwerster Zeit, für einen neuen Anfang in einer völlig veränderten Welt.
Die drei Bücher "Kindheit in Ostdeutschland", "Das Leben geht weiter. Heranwachsen in einer veränderten Welt" und "Trennung, Erfahrungen und neue Wege" sind humorvoll und spannend geschrieben, mit ernstem Hintergrund und fantastischem Gespür für Werte und ihre Bedeutung. Im ersten Band erzählt sie die heitere Zeit im Elternhaus, auf einem ostdeutschen Gut, mit einer jedes Jahr wachsenden Geschwisterschar. Sie beschreibt die Menschen auf dem Gut und die Tiere, die für sie prägend waren. Sie schildert packend die dramatische Flucht im letzten Augenblick und den Sommer 1945 nach Kriegsende. Im zweiten Band beschreibt sie das Heranwachsen in einer total veränderten Welt. Dieses wird noch manchen Älteren in Erinnerung sein. Wir begleiten die junge Inta-Elisabeth in die aufregenden und begeisternden Jahre der Gründung unserer Demokratie. Hautnah erlebt sie in Bonn diese Zeit als Lernschwester des Johanniter-Krankenhauses. Spontan ihre Meldung zu einem Einsatz des Johanniter-Ordens während des Ungarn-Aufstandes 1956. Es läßt erkennen, was die meisten Menschen wohl damals alle bewegte: Dort zu helfen, wo Not war. Diese Bereitschaft zu helfen ist bis heute ein Merkmal dieser Generation, weil sie selber Not kennengelernt hatte. Geschickt läßt sie immer wieder Schicksale von Menschen einfließen, die ihr begegneten, und das rückt sie in die Reihe bedeutender Autoren.
Im dritten Band berichtet sie von ihrer mit einigen Hürden versehenen Heirat, von dem Umzug nach Niedersachsen und dem zuerst etwas unfreiwilligen Wechsel in eine ganz neue berufliche Existenz. Aber die Pferde und die Wurzeln des Landlebens waren es, durch die der Grundstein zu einem der bekanntesten Reiterhöfe im Norddeutschland der damaligen Zeit gelegt wurde.
Dieser nie versiegende Mut der Inta-Elisabeth Klingelhöller ist kennzeichnend eben für diese Generation. Viele werden sich in ihren Büchern wiederfinden. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, welches gerade auch den jüngeren Lesern das Fenster aufmacht für ein besseres Verstehen der Elterngeneration. Hat man diese Bücher einmal angefangen, legt man sie nicht mehr aus der Hand und hat ein ungeschmälertes Leseerlebnis. Sie sollte auf keinem Weihnachtstisch fehlen. OB
Inta-Elisabeth Klingelhöller: "Eilig liefen meine Füße", 10,20 Euro, "Das Leben geht weiter. Heranwachsen in einer veränderten Welt", 11,70 Euro, und "Trennung, Erfahrungen und neue Wege", 12,70 Eur |
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