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Für die Bush-Regierung wird es langsam eng. Erst kündigt die neu gewählte spanische Regierung an, ihre Truppen aus dem Irak abziehen zu wollen, und jetzt kommen auch noch Gerüchte über einen möglichen vorzeitigen Abzug der Polen aus der Krisenregion in Umlauf. Somit löst sich Washingtons "Allianz der Willigen" allmählich in Wohlgefallen auf.
Spanien war im Grunde stets ein Wackelkandidat, da die Bevölkerung absolut gegen das Irak-Engagement der Regierung war. Daß nun auch Polen ausfallen könnte, hängt einerseits mit den immer offensichtlicher werdenden Täuschungen Washingtons und Londons bezüglich der wahren Kriegsgründe zusammen - so jedenfalls die Begründung Präsident Kwasniewskis für seine kritischen Äußerungen. Andererseits hat Warschau mit Aznars Regierungsverlust auch seinen wichtigsten Verbündeten auf EU-Ebene verloren. Nun rudert also auch Polen zurück und deutet sogar an, bei neuen Verhandlungen zur EU-Verfassung kooperativer zu sein als zuvor. So sei der Kompromißvorschlag des irischen Ratspräsidenten bezüglich einer neuen doppelten Mehrheit "eine wichtige und interessante Idee, über die man nachdenken sollte".
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