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Kannibalismus

 
     
 
Fassungslos sehen unsere Nachbarn, wie wir Deutschen mit unserer Sprache umgehen. Am Stammtisch im Deutschen Haus wurde aus dem Londoner Daily Telegraph übersetzt: "Die englische Sprache breitet sich in Deutschland mit solch halsbrecherischer Geschwindigkeit aus, daß man sich fast fragen muß, ob es sich lohnt, weiterhin Deutsch zu lernen." Im Pariser Figaro heißt es: "Trotz einer Rechtschreibreform hat Englisch den deutschen Sprachraum kannibalisiert."

Der Stammtisch stellte fest, daß es nicht nur übergeschnappte Spinner in Werbeagenturen und führende Figuren in Konzernen
sind, die den Blödsinn der Sprachzerstörung durch Anglizismen betreiben. Auch Behörden in Bund, Ländern und Gemeinden, die eigentlich die Pflicht hätten, mit deutschen Staatsbürgern Deutsch zu sprechen, betreiben diesen groben Unfug. Prominentestes Beispiel: das Kanzler-

amt, das auf seiner offiziellen Seite im Internet von "Kids" und "News" schreibe, wenn es "Kinder" und "Nachrichten" meine, und die Kultusminister, die alljährlich offiziell einen "Girls day" veranstalten.

Der Stammtisch freute sich über Marcel Reich-Ranicki, der lauthals beklagte, daß "die Sprache verludere", und nahm an, daß er damit auch die Sportsendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens meinte. Der Stammtisch freute sich ebenso über Burghart Rocke, den Landrat des Kreises Steinburg, der die "Verenglischung" in seinem Amtsbereich verboten hat. Begriffe wie "Hotline", "Event" und "Highlight" tilgte er aus der Verwaltungssprache seines Landkreises. Bravo!

 
     
     
 
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