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Klaus Wowereit ist zum Lachen

 
     
 
Zum Lachen


Klaus Wowereit (SPD) sollte besser nicht versuchen, als Bühnenwitzbold zu arbeiten. Wenn der Regierende Bürgermeister Witze zu machen versucht, wird höchstens aus Höflichkeit gelacht. Kürzlich antwortete er – angesprochen auf das „Paket“, das die Stadt Hamburg der Deutschen Bahn geschnürt hat – Pakete würden bei der Post geschnürt und abgegeben. Manchmal auch zugestellt. Keiner der anwesenden Journalisten lachte über den humoristischen Rohrkrepierer. Peinliche Situation.

Letzte Woche ging es ausnahmsweise einmal lustig zu bei einer von Wowereits Pressekonferenzen. Im Roten Rathaus standen das Wahljahr 2006 (Berliner Landtagswahlen am 17. September) und die Aussichten der oppositionellen CDU auf der Tagesordnung. Bei der Berliner Union bemüht sich noch immer eine sogenannte Kandidatenfindungskommission, um den geeigneten Gegenkandidaten für Wowereit zu ermitteln.

„Meine persönliche Findungskommission hat herausgefunden, daß ich zum Spitzenkandidaten gewählt werde“, zwitscherte der Regierende schmunzelnd in die Runde. Dabei strahlte er eine Selbstsicherheit aus wie Franz Beckenbauer
, wenn er über die Fußballweltmeisterschaft von 1974 plaudert.

Zwei Jahrzehnte lang hatte die CDU die Stadt wesentlich mitgestaltet. Jetzt sind die Spree-Unionisten nicht einmal mehr in der Lage, in den eigenen Reihen einen Spitzenkandidaten zu finden.

Landesvorsitzender Ingo Schmitt gilt als unwillig, der CDU-Fraktionsvorsitzende Nicolas Zimmer dagegen wird von den meisten CDUlern mit seinen 35 Jahren als zu jung angesehen. Über der Nummer eins auf der Berliner Landesliste zur jüngsten Bundestagswahl, Monika Grütters, liegt noch der Schatten des lausigen CDU-Ergebisses im September 2005. Zudem: Weder die Partei noch ihre Wähler wünschen sich schon wieder eine Kandidatin, die inhaltlich eher bei der SPD angesiedelt ist. Das neueste Gerücht: CDU-Generalsekretär Frank Henkel wolle unbedingt antreten.

Solch endloses Gewürge wollten die Berliner Unionisten eigentlich verhindern. Deshalb sandten sie monatelang flehende Lockrufe nach Afrika, wo Klaus Töpfer sitzt. Doch der UN-Umweltdirektor hat inzwischen signalisiert: Macht euern Dreck alleene. Per Interview in der österreichischen (!) Tageszeitung „Neue Presse“ ließ er seine Parteifreunde an der Spree wissen, er habe von deutscher Innenpolitik die Nase voll.

Töpfer war für die Berliner CDU-Spitze nicht zu sprechen, eine Demütigung sondergleichen. Wowereit dazu: „Herr Müller [sein SPD-Landesvorsitzender, Anm. d. Verf.] hat mich immer erreicht, auch wenn ich im Ausland war.“ Jetzt hat der Regierende auch mal die Lacher auf seiner Seite – der CDU sei Dank.
 
     
     
 
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