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Die nach dem Kriege in Dänemark an deutschen Kriegsgefangenen begangenen Kriegsverbrechen ziehen immer größere Kreise. Am Sonntag, den 2. Mai 1999 strahlte das Fernsehen von Danmarks Radio 1 im Anschluß an die Hauptnachrichtensendung gegen 21.20 Uhr einen Bericht aus, in dem zwei deutsche ehemalige Kriegsgefangene, die 1945 von dänischen Streitkräften zum Minenräumen gezwungen worden waren und überlebten, in Begleitung eines der dänischen Aufseher das Gelände an der dänischen Westküste besuchten, in dem so viele ihrer Kameraden ihr Leben lassen mußten. Sie zeigten sich tief erschüttert. Der ehemalige dänische Bewacher hingegen schien ungerührt: kein Bedauern, kein Schuldgefühl. Etwa 450 deutsche Kriegsgefangene seien damals getötet worden, so Danmarks Radio.
Das schreckliche Kapitel der dänischen Geschichte war 1995 durch den jungen dänischen Historiker Helge Hagemann der Öffentlichkeit bekannt geworden. Das berichtete darüber (Folge 31/1995 und 2/1999). Die deutschen Kriegsgefangenen mußten nicht nur Minen räumen, sondern wurden gezwungen, nach der Räumung eingehakt über das Gelände zu laufen, um nicht entdeckte Minen zur Explosion zu bringen.
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