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Kulturzentrum Ellingen informiert über Integration der Flüchtlinge

 
     
 
Bayern nahm in der unmittelbaren Nachkriegszeit fast zwei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene auf, deren erfolgreiche Integration als vollgültige Staats- und Wirtschaftsbürger eine bedeutende Leistung darstellt. Dieser Vorgang lief in drei Phasen ab: Politisches Chaos und wirtschaftliche Not prägten den ersten Abschnitt zwischen 1945 und Ende 1946. In der zweiten Periode von 1947 bis zur Währungsreform standen die Versuche im Vordergrund, den Neubürgern angemessene Unterkunft sowie Arbeit zu verschaffen. Die dritte Phase leitete durch den allgemeinen Wirtschaftsaufschwung die Umstrukturierung
Bayerns zu einer modernen Industriegesellschaft ein.

Die Ausstellung "In Bayern angekommen - Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern nach 1945" zeigt in Fotos, Dokumenten, Film- und Tonaufnahmen sowie Zeitzeugenvideos den politischen, gesellschaftlichen, konfessionellen und kulturellen Wandel Bayerns durch den Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Die einzelnen Abteilungen dokumentieren, ausgehend vom Flucht- und Vertreibungsschicksal, nicht nur die Erfolge, sondern auch die Schwierigkeiten des Integrationsprozesses. Neben den Problemen bei der Bereitstellung von Wohnraum wird die wirtschaftliche Eingliederung und damit verbunden die allmähliche ökumenische Umgestaltung Bayerns dargestellt. Themen wie die konfessionelle Verschiebung in Bayern, der Wandel des Vereinswesens oder Veränderung im Schulwesen bieten Informationen über die wechselseitigen Wirkungen im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich. Die Ausstellung schließt mit einem Ausblick auf aktuelle Integrationsprobleme und grenzüberschreitende Kulturprojekte. Die Wanderausstellung des Hauses Bayrische Geschichte wird vom 2. August bis 22. September im Kulturzentrum Ostdeutschland in Ellingen gezeigt. Begleitende Publikationen sind das von Friedrich Prinz verfaßte Heft "Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern. Versuch einer Bilanz zu 50 Jahren" (erschienen in der Reihe "Hefte zur Bayrischen Geschichte und Kultur" 24/00) sowie ein Kochbuch mit Rezepten aus der alten Heimat: "Liegnitzer Bomben und Pommersche Gänse", das auch im Internet abgerufen werden kann. Kulturzentrum Ostdeutschland, Deutschordensschloß, 91792 Ellingen, Telefon (0 91 41) 8 64 40.

 

Ankunft im Westen: Ein Flüchtlingstreck aus dem Osten erreicht das bayrische Deggendorf
 
     
     
 
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