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Kunst ist Waffe

 
     
 
So sehr die sogenannten "westlichen" Apologeten einer freien und ungebundene Kunst sich auch ereifern mögen, gemessen wird die Kunst allemal an der Wirklichkeit de realen Seins, mag sie auch noch so prophetisch sich darstellen, mag ihr Schöpfer noc sehr das ungebundene Element seines Werkes preisen. Dabei gilt es als ausgemacht, da sich Kunst unterscheiden muß von bloßer politisch-propagandistische
r Zuarbeit fü Regierungs- oder gar Parteiprogramme wie auch von Beschreibung gesellschaftspolitische Zustände mit den bloßen Mitteln der Wissenschaft.

Die unmittelbar politisch-pragmatische Nutzbarkeit der Kunst stand als Motto am Anfan der kommunistischen Bewegung in Rußland und sollte unter den spezifischen Bedingunge dieses von den europäischen Hauptstaaten abgeschnittenen Landes sowohl die Unbildun beseitigen helfen als auch die Maximen des Bolschewismus mit raffinierten Vereinfachunge schlagwortartig in die "proletarischen Massen" einhämmern. Unter diese Gesichtspunkt beurteilten Lenin und Stalin Kunst, die nach ihren Vorstellungen nu willkommen war, wenn sie die Wirklichkeit unter dem spezifischen kommunistische Blickwinkel des "Klassenstandpunktes" wahrnahm. Künstler waren unter diese Aspekt "Ingenieure der Seele", wie Stalin kurzerhand in mechanistischer Denkar urteilte, die keine abgeschiedene Insel ungebundener Seliger sein durfte. Natürlic geriet diese verkürzte Deutung der Kunst alsbald auch in das Verbotsraster des blutige Diktators Stalin, der nicht nur die verbliebenen "bürgerlichen" Künstler sondern alsbald auch viele der anfangs glühenden Befürworter der Revolution in die Konzentrationslager Sibiriens brachte. Nicht wenige sind dort ermordet worden oder kame durch Sklavenarbeit oder Hunger und Seuchen zu Tode. Andere zwangen sich in die Anpassun oder ließen sich von einem üppig verzuckerten Lohn als Staatskünstler aushalten.

Für die deutschen kommunistischen Nachkriegskünstler galt insbesondere das Wor Friedrich Wolfs: "Kunst ist Waffe". Dieses Motto, das insbesondere während de Parteitage und Kulturkonferenzen der SED bemüht wurde, sollte die ideologische Grabenkämpfe im geteilten Deutschland mit klassenkämpferischem Nachdruck markieren, wei sich die Ziele der Weltrevolution in der Mitte unseres Kontinents, in Deutschland festgefahren hatten. Da Moskau sich nach der Stalinnote von 1952 deutschlandpolitisch kau noch bewegte, verfielen auch die Akzente in der Kulturpolitik der DDR, bis sie sich neu in die Abgrenzung von West- und Ostdeutschland auf die Formel von einem "sozialistische Vaterland DDR" bringen ließ. So sehr auch viele Künstler der DDR diesen We bereiteten und sich damit willig unter das politische Joch der SED bringen ließen, s sehr gab es immer wieder auch beherzte, mutige und talentierte Künstler, die den Gan unseres Volkes durch die Geschichte teilnehmend begleiteten.

Ähnliches gilt selbstverständlich auch für Künstler anderer Länder, die zumeis unfreiwillig unter die kommunistische Herrschaft geraten waren. 
 
     
     
 
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