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Es ist beschlossene Sache, daß die Uno mit 15000 Mann den Waffenstillstand im Südlibanon garantiert, die Terrormiliz der Hisbollah entwaffnet und jeden Waffenschmuggel in das Land unterbindet - also ein Embargo durchsetzt. Beschlossen und verkündet heißt aber bei den Vereinten Nationen nicht sonderlich viel.
Inzwischen sammelt die Hisbollah eifrig Pluspunkte im Libanon. Der politische Arm der Organisation setzt geschickt seine Helfer ein - Kriegsopfer werden umgehend entschädigt, die Flüchtlinge betreut, Verwundete versorgt. Die Hisbollah ist ein Staat im Staate, handelt in der Not und gewinnt weiter an Einfluß. Wer hilft, hat recht.
Uno-Krisendiplomatie geht anders: Nicht einmal die grundlegenden Fragen für den Einsatz der Schutztruppe waren geklärt, als der Sicherheitsrat die Resolution 1701 verabschiedete.
Um so weniger kann man heute nachvollziehen, daß der Einsatz deutscher Soldaten blind gesetzt worden ist. Noch ist es Zeit, aus der Lektion Libanon die richtigen Lehren zu ziehen.
Weder an den Landesgrenzen des Libanon noch beim Wiederaufbau im Krisengebiet selbst kann die Bundeswehr sinnvoll und verantwortbar eingesetzt werden. Selbst wenn es nur bei der Entsendung einer Marine-Einheit bleiben sollte, droht ein Debakel. Im Golf von Adana ist Schmuggel zur See zwar nicht der einzige Erwerbszweig, aber der lukrativste. Allen Respekt voraus, wenn unsere Marine hier Ordnung schaffen sollte - es wäre ein Wunder. |
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