|
Bildung ist Ländersache, und da jedes Bundesland eigene Maßgaben hat, ist es ziemlich schwierig, in diesem Bereich Vergleiche anzustellen. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln hat sich trotzdem daran gewagt, die Lehrerfortbildung genauer zu betrachten. Schon ein Blick in die Bildungsfinanzstatistik der Länder zeigt, daß hier Chaos herrscht. Während einige Länder hier im Detail ihre Kosten aufzeigen, bilanziert beispielsweise das Land Berlin die Mittel des Landesinstitutes für Schule und Medien in Höhe von 6,6 Millionen Euro unter dem Punkt "sonstiges" und verschleiert somit aus unerklärlichen Gründen seinen finanziellen Aufwand. Trotz allen Durcheinanders gleichen sich jedoch alle Länder in einem Punkt: Es gibt für die Lehrer keine Weiterbildungspflicht. Nach Schätzungen der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung nehmen nur 30 bis 40 Prozent der Lehrer an Weiterbildungsmaßnahmen teil. Dies führt dazu, daß die Unterrichtsmethoden dementsprechend veraltet sind. Da viele Lehrer dem Rentenalter nahe sind und somit in den späten 60er und 70er Jahren ihren Beruf studiert haben, sich die Schüler und die Umwelt seitdem jedoch massiv verändert haben, führt die nicht vollzogene Weiterbildung der Lehrenden dazu, daß Lehrer an der Berufswelt und an den Schülern vorbei unterrichten.
Fortbildung darf nicht mehr Privatsache der Lehrkräfte selbst sein. Schulleiter müssen hier kontrollierend eingreifen. Auch muß neben einem Fortbildungspaß eine gezielte Bedarfsplanung stattfinden. Inzwischen haben Länder wie Bayern, Brandenburg und Thüringen erkannt, daß Lehrerfortbildung auch nicht zu Lasten des Unterrichts stattfinden darf, so daß die Seminare nun nachmittags und am Wochenende abgehalten werden. |
|