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Mehr als peinlich

 
     
 
Von einer "Zumutung" ist die Rede, von einem "unüberschaubaren Chaos", und tatsächlich wird es für Lehrer und Schüler immer schwieriger, überhaupt noch einen Überblick darüber zu behalten, welchen Teil der Rechtschreibreform sie ab dem 1. August nun befolgen sollen.

Eigentlich sollte ab diesem Stichtag nur noch die neue Rechtschreibung gelten, und Lehrer sollten, alles, was dem widerspricht, als Fehler werten. Nun hat jedoch der "Rat für deutsche Rechtschreibung" die Zusammen- und Getrenntschreibung nach den alten Regeln wieder aufleben lassen. Auch die Groß- und Kleinschreibung sowie die nun verbindliche Fremdwort
schreibung sind für den Vorsitzenden des Rates, den bayrischen Staatsminister a. D. Hans Zehetmair (CSU), und weitere Mitglieder überprüfungsbedürftig. Doch dies hält die Kultusministerkonferenz nicht davon ab, an dem 1. August als Stichtag festzuhalten. Für strittige Punkte gelte eben eine Toleranzklausel, heißt es lapidar.

So ein Durcheinander im einstigen Land der Dichter und Denker ist mehr als peinlich. Neben Lehrern und Schülern ist die gesamte Bevölkerung verunsichert. Keiner weiß, wie er nun wirklich schreiben soll, und entwickelt häufig eigene Mischformen. Fritz Hegelmann
 
     
     
 
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