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Die englische Autorin Marcia Willett hat offenbar ein Faible für Geschichten, die irgendwo auf dem Lande in England spielen. Idyllische Cottages in einem malerischen Fleckchen einer englischen Grafschaft sind für sie ein Muß, um über Familienbande, Freundschaft, Liebe und Verlust zu erzählen.
In "Die Wärme eines Sommers" verbringt die 34jährige Louise wie jedes Jahr ihren Urlaub bei ihrer inzwischen zur Freundin gewordenen Vermieterin Brigid im südenglischen Dartmoor. Dieses Mal jedoch ruft ein Ereignis die Erinnerung an einen schweren Verlust in Louises Leben wach, so daß sie einen Nervenzusammenbruch erleidet. Der plötzliche Tod ihrer kleinen Tochter ist für Louise wieder gegenwärtig, Verdrängung ist nicht mehr möglich, aber dank der Pflege von Brigid und ihrer ausgeflippten Mutter Freda findet Louise wieder den Weg zurück ins Leben.
Die Autorin erzählt sensibel nicht nur Louises Schicksal, sondern geht auch auf die großen und kleinen Wehwechen ihrer Mitmenschen ein. Stets spielt die Natur für Marcia Willett eine wichtige Rolle bei der Heilung von Herz und Seele ihrer angeschlagenen Protagonisten, die am Ende des Buches ihr Glück oder zumindest ihren Frieden finden. Fritz Hegelmann
Marcia Willett: "Die Wärme eines Sommers", Ehrenwirth, Bergisch Gladbach 2004, geb., 413 Seiten, 19,90 Euro
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