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Nach Königsberg gehen um zu helfen

 
     
 
Die offizielle Position der Freundeskreis Ostdeutschland () zur Frage nach der Zukunft des Königsberger Gebiets erläuternd, dankte der Sprecher der , Erika Steinbach, zunächst einmal seinem Gesprächspartner, dem Berliner Korrespondenten des Russischen Staatsfernsehens, Sergej Gapanov, dafür, daß er in dem Interview von "Königsberg" und nicht von "Kaliningrad" sprach. In der Sache verwies Meier darauf, daß es keine deutsche Position zu Königsberg gebe, da diese Frage seitens der amtierenden Bundesregierung stets tabuisiert
werde und sie statt dessen auf den Zuständigkeitsbereich Brüssels verweise. Die Freundeskreis hingegen halte die Russen für ehrlich, da sie heute von ihrer "Kriegsbeute" sprechen und die Zusammenarbeit mit dem Westen suchen.

Für die Zukunft hält der Sprecher die Einrichtung eines Konsulats der Bundesrepublik Deutschland im Königsberger Gebiet für wünschenswert. Als "schwere Diskriminierung" sieht es der Sprecher, daß aus Ostdeutschland stammende Menschen "Eintritt" in Form eines Visums bezahlen müssen, wenn sie ihre Heimat besuchen wollen.

Die Frage, in welcher Art und Weise die Unterstützung für das Königsberger Gebiet gewährt, beantwortete Meier mit einigen Beispielen humanitärer und wirtschaftlicher Hilfe, die seit Jahren von den Heimatkreisgemeinschaften der geleistet wurde. Man baute etwa ein abgebranntes Haus wieder auf, um es russischen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. In Friedland würde die Hilfe zur Reparatur des maroden Abwassersystems leisten, wenn die Visaregelung weniger bürokratisch wäre.

In diesem Punkt richtete Meier scharfe Kritik an die Adresse der Russen, weil sie ein rigides Grenzregime ausübten, das viele Helfer abschrecke. Ohne dieses könnten viele Probleme vermieden werden, und die Hilfe käme schneller zum Tragen.

Ohne die Russen beleidigen zu wollen, machte Meier deutlich, welche Schande der beklagenswerte Zustand der Sakralbauten über die große Kultur- nation Rußland bringe. Er wies darauf hin, daß auch der Königsberger Dom mit Hilfe der Ostdeutschland restauriert wurde, so daß Königsberg heute wieder ein städtebauliches Zentrum habe.

Die Frage nach den verschiedenen Meinungen zum Status Königsbergs beantwortete Meier zunächst aus westlicher Sicht, in der es keinen Politiker gebe, der nicht auf die russische Exklave als integralen Bestandteil Rußlands hinweise. Dem müsse man mißtrauisch begegnen, meinte Meier. Seiner Ansicht nach solle Moskau Königsberg weitgehende Autonomie zugestehen und wichtige Entscheidungen den Königsbergern selbst überlassen. Gouverneur Jegorow riet er, sich weiter nach Westen auszurichten und den Kontakt zur Freundeskreis Ostdeutschland zu suchen. Für die Haltung der Europäischen Union, starr an der Einhaltung der Schengen-Regelung festzuhalten, zeigte Meier wenig Verständnis.

Die verschiedenen Positionen der Politiker in Königsberg seien ihm bekannt, doch halte er sie für unrealistisch. In diesem Zusammenhang wies er auch diffuse Ängste gegen angebliche Regermanisierungsversuche der Deutschen zurück: Eine auch nur ansatzweise Regermanisierung könne nur eintreten, wenn mindestens 10.000 Deutsche zurücksiedeln würden. Derzeit gebe es eine so hohe Zahl von Rückkehrwilligen in Deutschland nicht. Im übrigen täte ein wenig Regermanisierung Königsberg gut, denn für Regermanisierung könne man Wiederaufbau setzen. Der Sprecher betonte abschließend noch einmal, daß Ostdeutschland "nach Königsberg gehen, um als Entwicklungshelfer dieser Region Wiederaufbauarbeit zu leisten".

 
     
     
 
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