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Deutsche Welle baut auf Briten
Köln - Der staatliche Auslandssender "Deutsche Welle" (DW) überläßt seine technische Verbreitung künftig der britischen Firma "VT Communications". Entsprechende Verträge mit der "Deutschen Telekom" laufen aus. DW-Sprecher Berthold Stevens erklärte der Londoner Zeitung "Guardian", man habe sich bewußt auch nach ausländischen Bewerbern umgesehen. Eine Beschränkung auf deutsche Kommunikationsfirmen wäre ihm "ziemlich teutonisch" erschienen. Die DW ist indes der einzige Staatssender der Welt, der seine Nachrichten von einem ausländischen Unternehmen verbreiten läßt.
Schweinefleisch ist doch erlaubt
Paris - Eine französische Hilfsorganisation darf laut Gerichtsbeschluß weiterhin Schweinfleischgerichte an Bedürftige ausgeben. Die Polizei hatte versucht, die Ausgabe zu verbieten, weil das dargebotene Schweinefleisch Muslim e und Juden diskriminiere. Der sozialistische Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe nennt die Ausgabe "rassistisch".
Volksnaher Blutsauger
Graf Dracula, historisch verbürgt als Vlad III. Draculea (1431-1476) ist nun auch EU-Bürger. Obwohl der legendäre Rumäne lange tot ist, lebt er als Identifikationsfigur nämlich weiter. Für seine Heimat ist Dracula längst der Touristenmagnet schlechthin. Als heutiger Nachfahre vermarktet der Berliner Antiquitätenhändler Ottomar Berbig den Finsteren. Berbig ließ sich von einer Nachfahren des Grafen adoptieren und feiert nun als letzter "Graf" des vermeintlichen Vampirgeschlechts unter dem Titel Rudolphe Flad Dracula Prinz Kretzulesco bei Berlin fröhliche Blutspendeparties.
Der Brite Bram Stoker kristallisierte aus den grausigen Legenden 1897 seinen Klassiker "Dracula". Tatsächlich fehlt von der Leiche des echten Grafen jede Spur. Zu Lebzeiten ließ Dracula (was je nach Auslegung "Sohn des Drachen" oder "Sohn des Teufels" bedeutet) Gegner auf leicht angespitzte Pfähle stecken, daß es sie langsam zerriß. Daher sein Beiname "Tepes", Pfähler. Ein vereintes Europa hätte ihm wohl Probleme bereitet. Schon mit Ungarn und Siebenbürger Sachsen - Vlad wurde in Schäßburg geboren - hatte er ausdauernden Streit.
Dessen ungeachtet erinnern sich Rumänen immer noch gern an ihn. "Wo bist du, Tepes?" rufen manche, wenn wieder einmal von Korruption die Rede ist. Auch Rumäniens Diktator Ceaucescu sah Vlad als Vorbild. Um ihn zu feiern ließ er den Film "Der Pfähler" drehen, der Vlad lieb und volksnah zeigt. Angeblich gab er dem Volk eine goldene Schale. Jeder konnte auf dem Marktplatz daraus trinken. Sie mußte nicht bewacht werden, da jeder wußte, wie "Der Pfähle |
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