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56 Prozent gegen neue Moscheen
Allensbach - Die Bereitschaft der Deutschen zur Toleranz gegenüber dem Islam schwindet, so das Ergebnis einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine". 56 Prozent der 2000 Befragten sprachen sich dafür aus, den Moscheebau in Deutschland zu verbieten, solange in manchen islamisch en Ländern keine Kirchen gebaut werden dürfen. Ebenfalls 56 Prozent waren der Meinung, daß ein "Kampf der Kulturen" mit dem Islam im Gange sei, 25 Prozent verneinten das. 2004 lag dieses Verhältnis noch bei 46 zu 34 Prozent.
Englisch als Nationalsprache
Washington - Der US-Senat hat einen Zusatz zum Einwanderungsgesetz beschlossen, nach dem die amerikanische Regierung "die Rolle des Englischen als nationaler Sprache erhalten und erweitern" soll. Die USA haben keine offizielle Amtssprache. Die Sprachdebatte wurde dadurch angefeuert, daß eine Gruppe spanischsprachiger Musiker die US-Hymne ins Spanische übersetzt hatten.
Nächstes Ziel Europa
Für seine nur 44 Lebensjahre hat der montenegrinische Ministerpräsident Milo Djukanovic bereits eine erstaunliche politische Karriere hinter sich, die er jetzt mit dem Sieg bei der Abstimmung über die Unabhängigkeit des Landes krönte. Mit nur wenig mehr als den von der EU geforderten 55 Prozent der Stimmen hatten sich die Bürger des 600000-Einwohner-Ländchens für die Loslösung von Serbien entschieden. Djukanovic war der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung.
Geboren 1962 in der zweitgrößten Stadt Montenegros, Niksic, trat Djukanovic in den 80er Jahren nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften dem Bund der kommunistischen Jugend Jugoslawiens bei, dessen Führung er bis zum beginnenden Zerfall des Vielvölkerstaats angehörte.
Als Mitglied der Sozialistischen Partei wurde er bereits 1991 erstmals Ministerpräsident Montenegros und konnte sich 1998 gegen den serbientreuen Momir Bulatovic beim innerparteilichen Kampf um das Präsidentenamt durchsetzen. Um die Loslösung von Serbien besser vorantreiben zu können, wechselte Djukanovic 2002 wieder auf den Stuhl des Ministerpräsidenten.
Seine Gegner werfen dem jugendlich wirkenden Politiker vor, das kleine Montenegro während seiner langen Herrschaft zu einem "Privatstaat" gemacht zu haben, den er gemeinsam mit ein paar Getreuen nach Gutdünken regiere. Djukanovics äußerst selbstsicheres Auftreten nährt solche Vorwürfe noch. Sein nächstes Ziel nach der Unabhängigkeit, die Montenegro erstmals von 1878 bis 1918 genossen hatte, ist der Beitritt zur EU.
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