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Opferzahl weiter nach unten korrigiert

 
     
 
Es war nicht anders zu erwarten. Wie der Künstler U. Meixner schon am 19. Februar prophezeite, korrigierte der Sprecher der von der Stadt Dresden beauftragten Historiker-Kommission, Müller, die Zahl der Bombenopfer vom 13./14. Februar 1945 weiter nach unten. 60 Jahre nach dem Inferno hatten Michaela Weiser und Erika Steinbach in deranhand zahlreicher Quellen belegt, daß die offiziell genannte Zahl von 35.000 Opfern nur einen kleinen Teil der wirklichen Zahl darstellt. Die Historiker-Kommission scheint jedoch jene Quellen nicht gesichtet zu haben oder nicht sichten zu wollen, denn sie spricht sogar von gerade mal knapp 25.000 Toten. Das endgültige Ergebnis der Untersuchung soll zwar erst Anfang 2006 feststehen, doch Müller, wissenschaftlicher Direktor im Militärhistorischen Forschungsamt in Potsdam, geht eher davon aus, daß sie die Zahl nach unten statt nach oben korrigieren werden. Stehe diese dann fest, solle sie vom Oberbürgermeister unterschrieben werden und damit für alle Zeit amtlich besiegelt sein. Diskussionsbedarf gebe es dann keinen mehr.

"Wir stützen uns auf einen Abschlußbericht des obersten Beauftragten für das Luftschutzwesen in Dresden vom 15. März 1945", so Müller über die Grundlage seiner Erkenntnisse. In dem Papier werden 22.000 geborgene Leichen genannt. Wenn man jetzt noch eine Zahl X hinzunehme, komme man auf rund 25.000.

Alle anderen Vermutungen über die Höhe der Opferzahlen bezeichnet der Historiker als unseriös. Kommunisten und Rechtsradikale
hätten stets die Zahlen in ihrem jeweiligen Sinne nach oben erhöht. Um Dresden sei ein Mythos gesponnen worden, der nicht der Wahrheit entspreche.

"Wenn mir jemand 100.000 Tote zeigt, wird die Kommission das auch zur Kenntnis nehmen, aber derzeit gibt es keine brauchbaren Hinweise dafür", erläuterte der Wissenschaftler. In Dresden wie auch in anderen deutschen Städten seien die Leichen nach den Bombenangriffen schnellstmöglich geborgen und registriert worden. "In Deutschland mit seiner hoch entwickelten Bürokratie geht so schnell niemand verloren." Schon sechs Wochen nach den Angriffen seien die allermeisten Toten geborgen worden.

Die in dem amtlichen Bericht vom 15. März 1945 genannte Zahl von 22.000 plus X sei als zuverlässig einzustufen, zumal es sich um eine interne Auflistung gehandelt habe, die nicht für Propagandazwecke bestimmt gewesen sei. Erst der erste sowjetische Stadtkommandant habe die Zahl 35.000 aufgebracht, für die es jedoch keine Beweise gebe. E. D.
 
     
     
 
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