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Ostseeratstreffen

 
     
 
Das diesjährige Außenmini-stertreffen des Ostseerates fand am 5. und 6. März und damit zehn Jahre nach der Gründung des Rates in Rauschen statt. Die bundesdeutsche Delegation wurde von Staatsminister Christoph Zöbel geleitet. Mitglied der Bun-desdelegation war auch der ehe-malige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, der mit seinem damaligen dänischen Amtskollegen Uffe Ellemann-Jensen zu den Gründungsvätern des 1992 bei einem Treffen der Au-ßenminister des Ostseeraumes in Kopenhagen ins Leben gerufenen Ostseerates zählt. Die Abschluß-erklärung enthält außer einem nicht unbescheidenen Rückblick auf die ersten zehn Jahre des Bestehens einen sogenannten Blick in die Zukunft, in denen ähnlich konkret beziehungsweise unkonkret wie zuvor die eigenen Erfolge in der Vergangenheit nun die Zukunftsziele niedergelegt sind. Hierzu gehört neben Wachstum und Wohlstand, Stabilität und Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte
n auch eine Ermutigung zu engerer Zusammenarbeit zwischen den Nicht-Regierungs-Organisationen sowie zwischen den Städten und Gemeinden der Region. Des weiteren soll die Zusammenarbeit mit anderen über- beziehungsweise internationalen Organisationen, Zusammenschlüssen und Einrichtungen der Region intensiviert werden. Das Königsberger Gebiet soll ein Beispiel werden für die fruchtbare Zusammenarbeit bei der Problemlösung und der Nutzung der Chancen, die die EU-Erweiterung bietet. Dabei will der Ostseerat die besonderen Möglichkeiten zur Verständigung zwischen EU-Mitgliedern und -Nichtmitglieder nutzen, die sich ihm durch seine in diesem Punkte heterogene Mitgliederstruktur eröffnen.

 

Brückenunfall

In Königsberg ist eine Auto- und Fußgängerbrücke teilweise eingestürzt, die außer der Smelych-Allee auch die wichtigste Bahnverbindung zwischen Königsberg und Rußland überquert. Die Überführung, die bereits seit acht Jahren als reparaturbedürftig galt, war schon längst für den Verkehr gesperrt worden. Dennoch hätte sich um ein Haar eine Katastrophe ereignet, war doch kurz vor dem Einsturz der Schnellzug Moskau-Königsberg unter der Brücke hindurchgefahren. Durch die Geschwindigkeit des Zuges wurden Vibrationen ausgelöst, die schwere Eisenträger auf die Schienen stürzen ließen. Es handelte sich hierbei um Teile der Fußgängertrasse, aus deren Überresten am verstümmelten Rumpf der Brücke anschließend die gelben Rohre der Gasleitung und Stromkabel hervorlugten. Diese hingen quasi in der Luft und drohten im nächsten Moment zusammen mit dem Rest des Fußgängerwegs herabzustürzen. Mehrere Dutzend Aufräumarbeiter bemühten sich darum, die Schienen von den schweren Eisenteilen zu befreien. Der Bahnverkehr mußte während dieser Zeit für den Personen- und Güterverkehr gesperrt werden. Die Züge wurden umgeleitet und ein Busersatzverkehr für die Reisenden eingesetzt. Der stellvertretende Direktor der Königsberger Eisenbahn, Azot Gabdrachmanow, hat inzwischen das Verhalten der Stadtverwaltung kritisiert, weil sie schon seit Jahren über die marode Substanz der Brücke informiert war. Die Eisenbahner hatten immer wieder gemahnt, die Brücke zu sanieren. Die gleichmütige Antwort der verantwortlichen Behörde lautete stets, es sei kein Geld da.

 
     
     
 
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