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Wir empfangen Euch mit offenen Türen und offenen Herzen." Mit diesen Worten begrüßte das russische Empfangskomitee eine Gruppe ehemaliger Oberschüler in jenem Gebäude, in dem sie einst die Schulbank drückten und das so viele Erinnerungen birgt. Heute befindet sich darin ein Militärhospital.
Chefarzt Dr. Alexander Belousow, Dr. Juri Kotrikow und Zahnarzt Stanislaw Mudrak hießen die Schulkameraden herzlich willkommen und luden zum Rundgang durch alle Etagen ein. Erinnerungen an die Schulzeit wurden wach, wenn auch viele Räumlichkeiten ein anderes Gesicht bekommen haben. Mit großem Verständnis für die Gefühle, die die Besucher bewegten, ließ Dr. Belousow keinen Wunsch unerfüllt.
Beim anschließenden Empfang mit russischer Tafel gaben die Gastgeber ihrer Genugtuung Ausdruck, daß die vor nunmehr drei Jahren geknüpften Beziehungen zwischen Schulgemeinschaft und Militärhospital auf gutem Wege sind, und werteten sie als ein Symbol der Völkerverständigung. Im Namen der Abordnung dankte der Vorsitzende der Schulgemeinschaft für den warmherzigen Empfang. Ein Anliegen der Schulgemeinschaft sei es, das Andenken an die Schule und seiner 160jährigen Geschichte zu bewahren. Die ehemaligen Schulkameraden möchten, so der Vorsitzende, mit Begegnungen wie dieser sich der Vergangenheit erinnern, um zu einem besseren gegenseitigen Verständnis in Gegenwart und Zukunft zu finden. Noch vor wenigen Jahren habe die Geschichte der Anstalt mit dem Jahre 1945 begonnen. Heute spüre man das Interesse an dem, was vorher war. Ausdruck dessen sei der Wunsch der Hospitalleitung, eine Traditionsecke mit Bildern, Dokumenten und Sachzeugen aus der deutschen Zeit einzurichten. Hans Dzieran begrüßte dieses Vorhaben und überreichte Dr. Belousow eine umfangreiche Fotodokumentation sowie zwei Bücher. Dem Wunsch nach weiteren Exponaten wie Schülermützen, Stürmern, Alberten und ähnlichem werde man bald nachkommen. Anschließend übergab Schulkamerad Klaus Bluhm eine humanitäre Lieferung dringend benötigter Medikamente, Einwegspritzen, Brillen und Brillengläser, Hörgeräte sowie Antibiotika im Wert von 7300 DM. Die Spende wurde mit Dank entgegengenommen, denn so war zu hören auch um ein Militärhospital schlügen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Rußlands keinen Bogen.
Mit dem Wunsch auf weitere gute Zusammenarbeit und das gemeinschaftliche Bewahren der traditionsreichen Geschichte des Tilsiter Realgymnasiums, welches demnächst auf den 160. Jahrestag seiner Gründung zurückblickt, klang die eindrucksvolle Begegnung aus. Hade
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