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"Ich will Schill", sagte ein Gast aus Hamburg am Stammtisch im Deutschen Haus, als über die bevorstehenden Wahlen zur Bürgerschaft gesprochen wurde. Der Stammtisch, allemal klüger als die politisch korrekte Intelligenzija, amüsierte sich über die Aufgeregtheit, mit der die Linke gegen den 42jährigen Amtsrichter Ronald Schill und seine "Partei Rechtsstaatliche Offensive" hetzt.
Ein "rechter Rattenfänger" sei der Schill, der mit "Stammtischparolen" nein, politisch korrekt heißt das "dumpfen" Stammtischparolen als "Populist" und "Panikmacher" Innensenator werden wolle, um in der "Hauptstadt des Verbrechens" für Recht und Ordnung einzutreten. Obwohl Schill aus den "Elefantenrunden" im Vorfeld der Wahl "demokratisch" ausgegrenzt wird, liegt seine Partei in Meinungsumfragen bei zehn Prozent, und welch Wunder die Hamburger CDU signalisiert Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Sollte da von Hamburg ein Signal zur Vernunft ausgehen?
Einen ersten Erfolg habe Schill schon erreicht, meinte der Stammtisch, denn alle hätten plötzlich das vernachlässigte Thema "Innere Sicherheit" entdeckt.
Schill, Enkel eines von den Nationalsozialisten hingerichteten Widerstandskämpfers, hat wohl auch den preußischen Patrioten Ferdinand Schill zum Vorfahren. Dieser hatte 1807 bei der Verteidigung Kolbergs ein Freicorps gebildet. Er rief zum Kampf gegen den Unterdrücker Napoleon auf, zog nach Stralsund und fiel dort im Kampf. 543 Mann seines Corps wurden auf französische Galeeren verbracht, elf seiner Offiziere erschossen. Entschuldigt haben sich die Franzosen für Zwangsarbeit und Massaker bis heute nicht.
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