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Königsberg Die Konflikte zwischen der Gebietsduma und der Gebietsverwaltung verschärfen sich immer mehr. Da die Abgeordneten mit dem Bericht über den Gebietshaushalt für das Rechnungsjahr 1997 nicht einverstanden waren, da ihrer Meinung nach dort zu viele Ungereimtheiten standen, hat man die Haushaltsunterlagen beim Gouverneur angefordert, damit eine Kommission des Parlaments eine Revision vornehmen kann. Länger als zwei Monate schon verweigert nun die Gebietsverwaltung die Herausgabe der benötigten Unterlagen. Da der Gouverneur Leonid Gorbenko zur Zeit in Urlaub ist, wobei jeder weiß, daß er sich in Rauschen aufhält, schlug sein Stellvertreter dem Abgeordnetenhaus vor, die Revision auf das letzte Quartal des laufenden Jahres zu verschieben. Damit ist die Duma nun überhaupt nicht einverstanden und hat den Gebietsstaatsanwalt eingeschaltet.
Völkerverständigung
Trakehnen Anfang August fand in Trakehnen ein Treffen ehemaliger Weltkriegsteilnehmer aus Deutschland und Rußland statt. Angehörige der 2. Panzerdivision und russische Veteranen legten gemeinsam Kränze sowohl am russischen Ehrenmal als auch auf dem Friedhof für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges nieder. In ihren Gedenkreden drückten die Vertreter beider Seiten ihre Trauer und ihr Bedauern über das Grauen und Elend des Zweiten Weltkrieges aus. Im Anschluß an den Festakt trafen sich die deutschen Gäste, die zum großen Teil gemeinsam mit ihren Kindern angereist waren, mit den russischen Veteranen in der Feldküche und ließen den Tag gemütlich und feierlich ausklingen.
Radioaktivität
Königsberg Im Rahmen eines landesweiten Programms wurde auch in Königsberg durch ein St. Petersburger Institut an verschiedenen Stellen der Stadt die radioaktive Strahlung geprüft. Die zulässigen Grenzwerte wurden teilweise um 100 bis 1000 Prozent überschritten. Erhöhte Werte wurden gemessen bei der privaten Müllverbrennung (viele verbrennen ihren Hausmüll direkt in den Mülltonnen), beim Asphalt und vor allem bei Altmetall. Bei letzterem handelt es sich zumeist um Schrott aus Militärbeständen. Nun soll das Militär alle Strahlungsquellen, vor allem den Schrott entsorgen.
Soldatenfriedhof eröffnet
Pillkallen/Schloßberg In Anwesenheit des stellvertretenden deutschen Botschafters in Moskau von der Röck, zahlreicher Geistlicher der verschiedenen Konfessionen, ehemaligen Wehrmachtangehörigen und russischen Kriegsveteranen wurde Anfang August der neue Soldatenfriedhof eröffnet. Alle in den letzten vier Jahren im Gebiet rund um Pillkallen gefundenen Gebeine deutscher und russischer Soldaten wurden auf diesem Friedhof feierlich beigesetzt.
Religionsvielfalt
Königsberg Immer größer wird die Kirchenlandschaft im nördlichen Ostdeutschland. Nach Orthodoxen, Protestanten, Katholiken, Baptisten und der Neuapostolischen Kirche erhielt nun auch die Islamische Gemeinde von der Gebietsverwaltung die Genehmigung zum Bau einer Moschee in Königsberg. Außerdem wurde der 18 000 Mitglieder umfassenden islamischen Gemeinde gestattet, einen eigenen Friedhof anzulegen.
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