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Anfang des Jahres lief im ZDF der Mehrteiler "Der Sturm - Kriegsende im Osten" von Guido Knopp zur besten Sendezeit und erreichte ein Millionenpublikum. Auch wenn Guido Knopp aus verschiedenen Gründen gerade bei den noch lebenden Zeitzeugen nicht immer volle Zustimmung für seine Dokumentation der nahen deutschen Geschichte erhält, so ist ihm doch das Verdienst zuzuschreiben, mit seinem Arbeiten einen ungewöhnlich großen Personenkreis zu erreichen. Die Begleitbücher zu seinen Fernsehserien erlangen zudem auch immer Bestsellerrang. So auch das zu "Der Sturm - Kriegsende im Osten".
Im ersten der fünf Kapitel wird anhand von Berichten Alexander Fürst zu Dohna-Schlobittens, der schon lange vor der offiziellen Evakuierungserlaubnis im Geheimen einen großen Treck vorbereitet hatte, die Flucht aus Ostdeutschland nachgezeichnet. Durchbrochen von Wehrmachtsberichten und anderen Zeitzeugenberichten wird dem Leser die Notlage der Menschen kurz vor und während der Flucht eindringlich gemacht. In "Die Eingeschlossenen" wird geschildert, wie es den rund 130.000 Königsbergern in der von der Roten Armee umlagerten Stadt erging. Hier überzeugen vor allem auch die vielen bisher wenig veröffentlichten Fotos. Die von den Russen an deutschen Frauen und Mädchen begangenen Greuel, der langsame Hungertod der Eingeschlossenen und Flüchtenden sind auch Themen in "Die Russen kommen!", "Die Todesfalle" und "Das Ende in Berlin".
Doch trotz aller interessanten Sachinformationen, von Zeitzeugenberichten mit Leben gefüllt, treten bei der Lektüre Ermüdungserscheinungen auf. Mag es am Thema oder an Guido Knopp liegen?
Guido Knopp: "Der Sturm - Kriegsende im Osten", Econ, Berlin 2004, geb., zahlr. Abb., 272 Seiten, 25 Euro |
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