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Schalck-Golodkowsi und die SED-Opfer

 
     
 
Die 1989 politische entmachtete Oberschicht der DDR kann kräftig durchatmen: mit den Stimmen der rot-grünen Koaliton wurden die Renten der SED-Funktionäre kräftig ausgebessert. Selbst bei einigen "Kämpfern von der unsichtbaren Front" dürfte dies mitunter mehrere tausend Mark ausmachen. Und im Lichte der praktischen Handhabung dürfte dies darauf hinauslaufen, daß Gefängnisbüttel der Stasi, die zumeist auch im Offiziersrang waren, sich nicht ohne Triumph an jenen SED-Opfer
n materiell vorbeischieben, die durch politische Delikte wie Kampf um Sicherung der Meinungsfreiheit, die Freizügigkeit im Reiseverkehr oder ungehinderte Sicherung des religiösen Bekenntnisses in den Gefängnissen von Bautzen, Cottbus oder Brandenburg landeten. Der Gesetzgeber hat nach 1990 zwar dafür gesorgt, daß immerhin eine Entschädigung für politische Häftlinge gezahlt wurde. Aber häufig finden selbst gesundheitliche oder eben auch berufliche Folgeschäden keine Würdigung. Hier rächt sich, daß das System Kohl 1990 keine angemessene Antwort für Täter und Opfer fand, die die Unerträglichkeit der nun entstandenen Lage vorausgesehen und für alle Zukunft unterbunden hätte. Aber solange sich ein Schalck-Golodkowski am Tegernsee ungestraft von seinen Taten ausruhen darf, solange sind die DDR-Opfer vor dem Hohn ihrer Täter nicht sicher. Müller

 
     
     
 
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