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Einen Blick auf die voranschreitenden Ausgrabungen der nach der Sprengung des Königsberger Schlosses zugeschütteten Kellergewölbe ist den meisten Besuchern Königsbergs verwehrt. Ein hoher Zaun umschließt die Baustelle, und wachsames Personal achtet darauf, daß kein Unbefugter die Ausgrabungen, die teilweise mit schwerem Gerät ausgeführt werden müssen, behindert oder stört. Im Blickfeld der monströsen Bauruine - seinerzeit von den Sowjets als "Haus der Räte" geplant - werden Schritt für Schritt die Konturen der früheren Schloßkeller freigelegt. Der geplante Wiederaufbau des Königsberger Schlosses gewinnt an Realität. Wie man sich den Wiederaufbau aus Moskauer Sicht vorstellt, zeigt die unten abgebildete Computerzeichnung, die im Namen der Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation in Berlin veröffentlicht wurde.
Das Projekt wird inzwischen auch vom Bauminister der Russischen Föderation, Nikolaj Koschmann, und den Abgeordneten der Staatsduma unterstützt. Auch der Moskowitersaal soll wiedererrichtet werden. Mit seinen Abmessungen von 83 mal 18 Metern war der Saal bei seiner Erbauung und noch Jahrhunderte danach der größte Saal Deutschlands. Als Zar Peter I. 1711, 1712 und 1713 in Königsberg weilte und hier bewirtet wurde, bürgerte sich der Name ein. Verständlich, daß die Russen am Wiederaufbau dieses für sie historisch relevanten Saales interessiert sind. Marianne Neuman
Vision: Von der Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation in Berlin präsentierte Computergrafik vom Schloß Fotos (2): Neumann
Gegenwart: Ausgrabungen am Standort des Königsberger Schlosses |
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