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Seminar über die Suche nach der deutschen Vergangenheit

 
     
 
Erst in den 70er Jahren haben sich vor den deutschen Vertriebenen die Tore zu ihrer Heimat geöffnet. Seitdem begeben sich viele von ihnen auf die Reise in die vergangene Welt und Zeit. Auf den Wegen zu den heiligen Orten der Kindheit werden Heimweh und Neugier ihr treuer Begleiter und Erinnerungen ihr Reiseführer. Finden die Heimkehrer in der fremden Realität ihre Heimat wieder? Was erleben sie in den polnisch oder russisch verwalteten Gebieten? Werden die Besucher von den heutigen Bewohnern ihrer Heimat als Freunde oder als Feinde betrachtet, herzlich aufgenommen oder verstoßen? Diese und andere Fragen versucht man vom 21. bis 23. November 2003 im Seminar der Pommerschen Freundeskreis, "Auf der Suche nach der deutschen Vergangenheit", in Lübeck-Travemünde am Beispiel von Ostdeutschland zu beantworten.

Die Tagung
im Pommern-Zentrum eröffnet Dr. Walther T. Rix (Universität Kiel) mit seinem Beitrag "Zur Geschichte der Reisen nach Ostdeutschland", mit dem er den Seminarteilnehmern einen Überblick über die wichtigen Aspekte der deutsch-polnischen Verständigungspolitik der Nachkriegszeit und über die ostdeutsche Reiseliteratur verschafft. In den Abendstunden findet die Projektion eines Dokumentarfilmes "Ostdeutschland 50 Jahre danach. Ein Sperrgebiet nach der Öffnung" über die Entwicklung von Königsberg und seiner Umgebung im Laufe der Vor- und Nachkriegszeit statt.

Am Sonnabend sind fünf anspruchsvolle Veranstaltungen geplant. Dr. Bodo Heimann (Universität Kiel) wird über "Poetische Reiseskizzen: Litauen und Ostdeutschland" anhand seines literarischen Werkes vortragen, und Jutta Vaitkus-Noak, die deutsch-litauische Schriftstellerin (Mitglied des Hamburger Autorenvereins), über ihr Schicksal erzählen und aus ihren Büchern vorlesen. An dem Tag werden die Seminarbesucher mit den Identitätsproblemen der heutigen Litauer im Referat "Tür an Tür - Deutsche und Litauer im Memelland" von Dr. habil. Kyra Inachin (Universität Greifswald) dokumentiert demnächst die unberührte Landschaft von Nimmersatt bis Schmalleningken in einem Filmbericht "Memelland. Heimat zwischen Haff und Strom" bewundern. Mehr über den Erhalt der schönsten Gutshäuser kann das Publikum im Lichtbildervortrag "Ostdeutsche Gutshäuser früher und heute" von Dipl.-Ing. Wulf Wagner aus Berlin erfahren, der sich seit Jahren mit der Dokumentation ostdeutscher Häuser befaßt und ein vielfältiges Material zusammengetragen hat.

Die Teilnehmer kommen am letzten Tag zu Wort, und nach dem Anstoßreferat "Meine Heimat - Gestern und heute" von Hans Graf zu Dohna können sie sich zum Thema "Wiederbegegnung mit der Heimat: Trauer, Wut, Freude?" äußern und ihre Reiseerlebnisse austauschen. Zur Abschlußdiskussion bitten die Veranstalter die Seminarbesucher um das Mitbringen von Fotografien von ihren Heimatreisen und laden herzlich zur aktiven Teilnahme am Wochenendseminar nach Lübeck-Travemünde ein. Anmeldeschluß ist der 10. November 2003, Telefon (0 45 02) 80 32 03; office@ostseeakademie.de  V. K.
 
     
     
 
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