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Steigende Einwanderungszahlen

 
     
 
Durch seine Zuwanderungspolitik erweitert Frankreich die Europäische Union bis hin nach Asien und Afrika. Laut einem Bericht des französischen Innenministeriums von Ende 2000 gilt Frankreich als "ein Land, das für eine kontrollierte Einwanderung geöffnet ist". Obwohl im gleichen Atemzug das französische Statistikamt mitteilte, daß seit 25 Jahren die Zahl der Einwanderer nach Frankreich mit 4 310 000 Personen stabil geblieben ist, mußte dieses Amt einräumen, daß die Proportionen der aus den EU-Staaten nach Frankreich eingewanderten Personen seit 1975 von 57 auf 45 Prozent gesunken ist. Dagegen stiegen drastisch die Einwandererzahlen aus Asien, Afrika und von anderen Kontinenten von 850 000 (1990) auf 1,1 Millionen im Jahre 1999. 400 000 zur Zeit in Frankreich lebende Einwanderer stammen aus Schwarzafrika.

Gemäß den französischen Statistiken ist ein Einwanderer "eine Person, die im Ausland geboren wurde und die bei ihrer Geburt die französische Staatsangehörigkeit nicht innehatte".

Nach den französischen Rechtsvorschriften kann ein Einwanderer nach mindestens fünf Jahren Anwesenheit in Frankreich die Staatsangehörigkeit unter gewissen Bedingungen erwerben. Von den 4 310 000 Einwanderern, die derzeit in Frankreich leben, besitzen 1,56 Millionen einen französischen Paß. Die Tendenz der Einwanderungsrichtung ergibt eindeutig, daß dieser Teil der Bevölkerung
vorzugsweise auf die Großstädte abzielt. Beinahe zwei Drittel der Einwanderer wohnen in Städten von mehr als 200 000 Einwohnern. Bei der letzten Volkszählung vom März 1999 wurde ermittelt, daß 37 Prozent der Einwanderer in der Pariser Gegend leben, zudem je zehn Prozent in der Region Rhône – Alpes und Provence – Alpes – Cote d’Azur. Damit sind die in Frankreich Eingewanderten zu 60 Prozent in drei Regionen konzentriert, während Regionen auf dem flachen Lande von diesem Phänomen kaum berührt werden. 14,7 Prozent der Bevölkerung in der Pariser Gegend sind eingewanderter Abstammung.

Außerdem wurde konstatiert, daß unter den Einwanderern, die die französische Staatsangehörigkeit erworben haben, mehrheitlich Frauen sind. Je älter der Einwanderer ist, desto häufiger hat er die französische Staatsangehörigkeit inne. Zwischen den beiden Volkszählungen von 1990 und 1999 stieg die Zahl der eingebürgerten Einwanderer um 51 Prozent in der Altersspanne zwischen 40 und 55. Insgesamt erwerben ein Viertel der Einwanderer unter 40 die französische Staatsangehörigkeit, ein Drittel derjenigen zwischen 40 und 59 und die Hälfte derjenigen über 60.

Nach dem Einzug Chiracs in den Elysée-Palast und der Regierungsübernahme durch Alain Juppé wurde von den Familien- verbänden die Hoffnung ausgesprochen, daß Frankreich eine effektive Familienpolitik entwickeln würde. Doch dies unterblieb, die Behörden setzen auf Einwanderungspolitik, obwohl Frankreich den Generationenbestand nicht sichert. Doch statt die Familenpolitik zu ändern, soll nunmehr erwogen werden, die Zuwanderung zu verstärken, obwohl dies den tatsächlichen Interessen der Franzosen nicht gerecht wird. aber das Ressort Bevölkerungspolitik ruht in Frankreich wie fast überall in Europa bei Kräften, denen offensichtlich eher an Zuwanderung denn an angemessener Familienpolitik liegt. Francisco Lozaga

 
     
     
 
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