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Das Königsberg-Projekt des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) wird dieses Jahr fortgeführt. Die Kooperation der Jenaer mit den Politikwissenschaftlern der Königsberger Universität (KSU) zielt langfristig auf den Aufbau eines Lehrstuhls für "Internationale Beziehungen" und "Europäische Studien" an der Partneruniversität. Zunächst soll jedoch die Lehre in diesen Studienfächern verbessert werden. Dazu hat einerseits der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Finanzierung des von Professor Dr. Helmut Hubel 2003 initiierten Ausbaus der Politikwissenschaft an der KSU um ein Jahr verlängert. Andererseits konnte der Jenaer Lehrstuhl für dieses Jahr private Fördermittel einwerben. Dank der Unterstützung der Schweizer Stiftung "Avec et pour autres", die sich um Völkerverständigung in Europa bemüht, kann das Projekt weiter ausgebaut werden.
Mit den Mitteln in Höhe von insgesamt rund 43.000 Euro können Studierende und Doktoranden aus Königsberg und Jena mit Stipendien ausgestattet bis zu einem halben Jahr an der Partnereinrichtung studieren, lehren und forschen. Bereits seit dem Frühjahr letzten Jahres bieten Jenaer Wissenschaftler in der Pregelmetropole Kurse für die Studierenden der Politikwissenschaft an. Die in Jena weilenden russischen Dozentenkollegen sollen ihrerseits in die Lage versetzt werden, entsprechende Seminare künftig in Eigenregie anzubieten. Weitere Gelder werden investiert, um den jungen politikwissenschaftlichen Zweig der Königsberger Uni mit moderner Technik sowie dringend benötigten Lehrmitteln auszustatten.
Eine weitere wichtige Komponente des Projektes sind binationale Seminare. Das erste dieser Art wurde bereits durchgeführt. In einwöchigen Sitzungen, die vom 27. November bis 3. Dezember in Jena und vom 11. bis 18. Dezember in Königsberg stattfanden, erarbeiteten die russischen und deutschen Studenten gemeinsam Lehrstoff. Die Veranstaltung hatte das Thema "Regionalismus und Föderalismus in Rußland und Deutschland". Die Förderung ermöglicht, im Rahmen des Seminars Exkursionen sowohl in der Exklave der Russischen Föderation als auch in Thüringen durchzuführen. Auf dem Programm standen unter anderem die Besichtigung des Landtags und der Staatskanzlei in Thüringen sowie der Besuch der Gebietsduma und des Gouverneurs in Königsberg. EB
Hauptgebäude der FSU (links) und der KSU: Die Kooperation der Jenaer mit den Russen zielt langfristig auf den Aufbau eines Lehrstuhls für "Internationale Beziehungen" und "Europäische Studien" an der ehemaligen Albertina. Fotos: FSU / Archiv (links) und Papendick |
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