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Treue bis zum Tod

 
     
 
Mit dem Spielfilm "Klimt" läßt der Regisseur Raoúl Ruiz das Leben des populären gleichnamigen Jugendstilmalers Revue passieren. Im Mittelpunkt steht weniger das künstlerische Wirken Gustav Klimts (John Malkovich), als dessen Verhältnis zu den Damen. Eine besonders intensive Beziehung unterhielt Klimt zu der Aristokratin Emilie Flöge (Veronica Ferres). Obwohl der Künstler auch mit anderen Frauen verkehrte, blieb ihm die Modeschöpferin bis zu seinem Tod treu. Sie ließ ihren Einfluß in den gehoben Kreisen Wiens spielen und verschaffte ihm wohlhabende
Kundschaft.

Raoúl Ruiz stützt sich in seinem Film weitgehend auf die Werke Arthur Schnitzlers, besteht aber darauf, daß sein Drama seine persönliche Auslegung dieses Künstlerlebens sei. Das filmische Porträt setzt im Jahre 1918 ein, dem Todestag Klimts. Im Sterben liegend sinnt der Maler noch einmal über die Höhen und Tiefen seines Lebens nach. So erinnert er sich an die erotische Begegnung mit der Tänzerin Lea de Castro (Saffron Burrows). Sie war eine seiner zahllosen Geliebten, denen er aber emotional nie sehr nahe kam. Eng verbunden fühlte sich Klimt hingegen mit seiner langjährigen Partnerin Emilie Flöge, die ihn trotz seiner vielen Affären liebte. John Malkovich bezeichnet das Verhältnis der beiden als "liebesähnliche Freundschaft". Der Künstler und seine Muse seien seelenverwandt gewesen, so der Schauspieler in einem Interview. Veronica Ferres ("Rossini") spielt Klimts emanzipierte Lebensgefährtin, die den Maler nie zu einer Heirat drängte.

Ruiz sieht in Ferres die ideale Besetzung für die Künstlermuse. Der französisch-chilenische Regisseur meint, daß Ferres und Flöge so manche Eigenschaften teilen. So seien beide Frauen emotional und selbstbewußt. Ferres selbst hält Klimts Gefährtin für eine der fortschrittlichsten Frauen des 19. Jahrhunderts. Sie glaubt, daß nur die Flöge dem Künstler innere Ruhe und Kraft gab. Emilie wäre so etwas wie Heimat für den Künstler gewesen, so die Charakterdarstellerin.

Ferres bedauert, daß Flöge lange verstorben sei und sie diese nicht mehr persönlich treffen könne. Gerne hätte sie ihren Rat eingeholt, um die Rolle optimal zu verkörpern. Daß die Dreharbeiten des Dramas an Originalschauplätzen in Wien stattfinden, war Veronica Ferres wichtig.

Die Realisierung von "Klimt" kostete insgesamt über sechs Millionen Euro. So rekonstruierte Ausstatter Franz Vana einen Teil von Klimts Bildern, die von den Nationalsozialisten verbrannt worden waren. Ihre Premiere feierte die europäische Koproduktion am 1. März in Wien. In die deutschen Kinos kommt der Film erst am 25. Mai.

Viola Wich / Filmreporter.de Klimt, der Film: John Malkovich und Veronica Ferres als Gustav Klimt und Emilie Flöge
 
     
     
 
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