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Uwe Johnson: Jahrestage

 
     
 
In der mecklenburgischen Ortschaft Klütz wird in diesem Jahr auf besondere Weise an den pommerschen Schriftsteller Uwe Johnson erinnert.

Zwei Jahrzehnte nach dem Tod des 1934 in Cammin (nördlich von Stettin) geborenen Autors soll in Klütz, das als Kleinstadt "Jerichow" in Johnsons bekanntestem Roman "Jahrestage" auftaucht, der Umbau eines ehemaligen Speichers zu einem "Uwe-Johnson-Literat
urhaus" abgeschlossen werden.

Der in der Nähe des Ostseebades Boltenhagen im Landkreis Nordwestmecklenburg gelegene Ort will mit der Erinnerung an einen der wichtigsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit Kulturtouristen anlocken und nach eigenen Angaben außerdem den Ausgangspunkt für eine "Route der Literaturhäuser im Ostseeraum" bilden.

Johnson war 1945 mit seiner Familie aus der Heimat nach Mecklenburg geflüchtet. Ende der 50er Jahre verließ er die DDR und machte in Westdeutschland vor allem nach 1970 von sich reden, als der erste von vier Bänden seiner "Jahrestage" erschien. Dieses 1973 beendete Hauptwerk spiegelt wie die meisten seiner in einer eigenwilligen experimentellen Prosa gehaltenen Romane das seinerzeitige Leben der Deutschen im Spannungsfeld zwischen Ost und West.

In den "Jahrestagen" erzählt der 1984 im englischen Sheerness-on-Sea verstorbene Johnson die Geschichte der Familie Crespahl, beginnend in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bis hin zum Vietnamkrieg und dem "Prager Frühling". (LvV)
 
     
     
 
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