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"Die Partei, die Partei, die hat immer Geld und Genossen, es bleibt dabei: ob als Bimbes getarnt, ob versteckt in der Welt oder als rote Vielfliegerei."
Das kommunistische Parteilied noch im Ohr, verspotteten am Stammtisch im Deutschen Haus die Kollegen aus Magdeburg und Görlitz die "Vopas", wie sie die "beiden großen Volksparteien " CDU und SPD respektlos nannten. Hatten sie doch gerade erfahren, wie sich Bundepräsident Rau von der SPD und Altbundespräsident von Weizsäcker, unterstützt von seinem CDU-Parteifreund Norbert Blüm, gegenseitig auf die Schulter klopften. Dabei zeigte sich Rau tief besorgt, daß die CDU ihre Rolle als Volkspartei verlieren und so das Parteiensystem "aus der Balance" kommen könne. "Stabil und kräftig" sei die Demokratie wegen der "integrierenden Kraft der Volksparteien". Weizsäcker revanchierte sich prompt, nahm Rau gegen die Vorwürfe in der NRW-Flugaffäre in Schutz und verlangte den Schluß der Debatte. Blüm pflichtete ihm bei und meinte, es dürfe keine Gleichbehandlung der CDU- und SPD-Affäre geben.
Na, wenn alles in bester Balance ist, dann müßte ja auch alles in bester Ordnung sein im Staate Deutschland, hieß es am Stammtisch, dem dennoch manche Zweifel kamen: die Arbeitsmarktprobleme, die Zukunft der Renten, die Familienpolitik, das Verschwinden der DM, die ach so demokratische Europäische Union in Brüssel, die Zuwanderung und, und, und ...
Der Stammtisch meint, daß es sich die "Vopas" und ihre funktionellen Stimmenzuträger hinter der Fünf-Prozent-Mauer ziemlich bequem gemacht haben. "Doch hofft der Stammtisch unbeirrt, daß unser Land lebendig wird", sang man auf dem Heimweg.
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