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Es waren die jüngsten personalpolitischen "Stoibereien" in der CSU, die den Blick dafür verstellten, daß der 40jährige konservative britische Oppositionsführer David Cameron als Gast bei der Klausur der bayrischen Regierungspartei in Wildbad Kreuth deutlich erklärt hat, seine britischen Konservativen seien gegen die europäische Verfassung und weitere Kompetenzverlagerungen nach Brüssel. Vielmehr sei die Verfassung ein falscher Ansatz für Europa. Das wurde am Stammtisch im Deutschen Haus berichtet.
Der Brite, der schon bald britischer Premier sein könnte, meinte, der Verfassungsvertrag sei tot und könne nicht wiederbelebt werden, "selbst nicht durch den überzeugendsten Prediger", sagte er. Daß sich in Berlin Kanzlerin Merkel und EU-fixierte Abgeordnete mit Eifer Gedanken über einen "neuen Fahrplan" für die von Franzosen und Niederländern abgelehnte EU-Verfassung machen, habe den Gast der CSU aus London ganz und gar nicht geschert, hieß es am Stammtisch.
Immerhin haben die britischen Konservativen bereits konsequent den Austritt aus der christlich-demokratischen "Europäischen Volkspartei" (EVP) beschlossen, nachdem ihre Abgeordneten in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ohnehin schon immer im Bündnis mit anderen Konservativen die "Europäische Demokratische Fraktion" bildete. Kein Wunder, daß es aus den Reihen der CDU Proteste gegen die CSU-Einladung an Cameron zum Kreuther Treffen gegeben hat.
Den jungen, charismatischen und intelligenten Cameron ließ das kalt. Der moderne Konservative meinte selbstbewußt, seine Tories wollten in Brüssel "lieber Nachbarn als zornige Mieter" sein, und fand damit viel An |
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