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Schriftsteller Ernst Wiechert Wolfratshausen

 
     
 
Die Gedenkveranstaltun zum 50. Todestag de Schriftstellers Ernst Wiechert, bei der Dr. Hans-Martin Pleßke, Vorsitzender de Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft e. V. (IEWG), die Festrede hielt, fand in de Loisachhalle Wolfratshausen statt.

Die Stadt Wolfratshausen richtete zusammen mit der Ernst-Wiechert-Gesellschaft eine Festakt aus, für den die Stadt einen überaus würdigen Rahmen schuf. Der 1 Bürgermeister Rainer Berchtold gab in seiner Begrüßung der Bedeutung Ausdruck, die die Gemeinde Wolfratshausen darin sieht, den Dichter Ernst Wiechert zu ihren Bürgern zähle zu dürfen. Die IEWG hieß er herzlich willkommen und sprach ihr für ihr Bemühen um da Werk und das Andenken des Dichters seine Anerkennung aus. Der Bayerisch Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber
hatte ein schriftliches Grußwort gesandt, in dem e Ernst Wiechert einen unbestechlichen Kämpfer für Recht, Menschlichkeit un abendländische Werte nannte.

Die Lebenszeit Ernst Wiecherts, der bereits mit 63 Jahren starb, und die Rezeptio seines Werkes zu seinen Lebzeiten und in dem halben Jahrhundert nach seinem Tode fügt Dr. Hans-Martin Pleßke in die Geschichte des ganzen Jahrhunderts ein. "In Erns Wiechert verkörpert sich ein Stück Schicksal und Gewissen seines Volkes", s Pleßke. Sein in mehr als 20 Fremdsprachen übersetztes Werk umfaßt u. a. 13 Romane 50 Erzählungen und Novellen, Gedichte und 40 Märchen – die "fast ausnahmslo nur in einer Landschaft spielen, nämlich der seiner ostdeutschen Heimat", betont Pleßke, um diesen Aspekt dahingehend zu vertiefen: "Und immer wieder klingt diese Leitmotiv an: Wem die innere Bindung an Landschaft und Natur versagt bleibt, dem wird e nicht gelingen, ein sinnvolles Leben zu führen."

Pleßke wies auf die vermehrten polnischen und russischen Übersetzungen von Wiechert Werken hin, die den heutigen Bewohnern Ostdeutschlands "ein Stück kulturelle Identitä Masurens nahebringen", und sah eine aktuelle Bedeutung Wiecherts in der ethische Desorientierung unserer Zeit.

Die musikalische Umrahmung des Festaktes erfolgte durch das Bach-Trompetenensembl München unter Leitung von Arnold Mehl sowie durch das Kammerensemble Isartal unte Leitung von Prof. Dr. Günther Weiß. Angela Röders rezitierte Wiechert-Texte un überzeugte durch einen klaren und feierlichen, aber nicht pathetischen Vortrag. Minor Urano, Bariton, am Klavier begleitet von Rume Urano, trug Vertonungen von Rudol Suthoff-Gross vor, u. a. "Jahresende" und "Es geht ein Pflüger über Land".

Die Mitglieder der IEWG tagten und wohnten größtenteils im "Haus Wiedemann" in Ambach, in einem der Orte also, wo Wiechert die Jahre 1933–1948 zugebracht hat Drei Jahre lang wohnte er in Ambach im "Waldschlößl", das heute sozusagen die "Kernzelle" des Kurhotels Wiedemann bildet. Der Vormittag war dem Besuch de Wiechert-Orte auf einer Rundfahrt gewidmet. Ein Gottesdienst in der Kirche von Degerndorf der Wiechert seinerzeit drei Glocken aus dem Verkaufserlös des Buches "De Totenwald" gestiftet hat, wurde von dem katholischen Gemeindepfarrer Dr. Gotthar Schulz und dem Mitglied der IEWG Prof. Dr. Jürgen Fangmeier, einem evangelische Theologen, gemeinsam gestaltet.

Nach dem Gottesdienst wurde ein Kranz auf das Grab von Frau Lilje Wiechert auf de Kirchhof von Degerndorf niedergelegt. Der 2. Vorsitzende der IEWG, Klaus Weigelt, verla einen Brief Wiecherts an seine Frau aus dem KZ Buchenwald, aus dem Rücksicht und Sorg für die Angehörigen selbst in dieser verzweifelten Lage sprachen.

Ein besonderes Erlebnis war sodann der Besuch auf dem Hof Gagert, den Wiecher seinerzeit außerhalb von Wolfratshausen erbauen ließ und bis 1948 bewohnte. Seit siebe Jahren sind Haus und Grundstück im Besitz der Familie Schilwat, die dem Andenke Wiecherts aufgeschlossen ist. Die Mitglieder der IEWG wurden herzlich empfangen un durften den großzügigen und herrlich gestalteten Garten und Hof besichtigen und die weite Aussicht, die wirklich an Ostdeutschland erinnert, genießen.

 
     
     
 
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